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SOULFLY: Omen

Der ideale Metalhappen für Zwischendurch. An der Langlebigkeit hapert es bei SOULFLYs siebtem Album aber noch.

Sie sind eine gefeierte Live-Band einerseits, doch waren SOULFLY auf ihren Studioalben bisher lange nicht so mitreißend wie es die tobenden Massen in den Konzerthallen suggerieren. Mit “Omen” soll sich dies nun ändern, das verdeutlicht schon der dynamische Einstiegsdreier, mit dem SOULFLY in ihr siebtes Album starten. Da wäre der punkig-primitive Opener “Bloodbath & Beyond”, gefolgt vom eingängigen Midtempo-Groover “Rise Of The Fallen”, der mit sparsamen Synthies und dem grandiosen Gastgesang von Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN) zu den Höhepunkten des Albums zählt, und zu guter Letzt der flotte Modern Thrasher “Great Depression”. Schnell ist somit klar, dass Max Cavalera und seine Jungs ein deutlich größeres Songspektrum abdecken, als man es vorab erwartet hätte.

Jegliche Opposition wird von “Omen” zermalmt

Und in der Tat beinhaltet “Omen” eine Reihe an guten Ideen und gelungenen Songs. “Kingdom” mit seinen markanten Gitarren wäre so einer; das rasend schnelle “Vulture Culture” sowie das kompromisslose “Mega-Doom” hingegen kommen so schnell zum Punkt, dass jegliche Opposition schon in ihren Ansätzen zermalmt wird. Das sind die großen Momente von “Omen”, in denen man versteht, warum der moderne Thrash Metal des Quartetts mittlerweile eine wirklich beachtliche Anhängerschaft zählt.

Bisweilen agieren SOULFLY arg einfallslos

Doch wird “Omen” von einem ganz gewaltigen Makel überschattet, der insbesondere für die Langlebigkeit des Albums fatal ist. Neben den simplen, selten überraschenden Songs an sich sind es vor allem die Riffs, die oftmals arg spröde daherkommen. Wenn man sich “Lethal Injection”, “Off With Their Heads” und das Strophenriff von “Bloodbath & Beyond” anhört, dann bekommt man den Eindruck, als hätte bei SOULFLY die Einfallslosigkeit große Teile des Songwritingprozesses dominiert. Im Prinzip findet man während den gut 40 Minuten an jeder zweiten Ecke ziemlich abgedroschenes Riffing, das so nicht hätte sein müssen.

Das mag den Live-Shows sicherlich zugute kommen, weil dadurch selbst bisherige SOULFLY-Abstinentler sofort drin sind, geht aber gehörig auf Kosten der Langzeitmotivation. Da helfen dann auch die gelungenen Soli und das federleichte Abschlussinstrumental “Soulfly VII” wenig. “Omen” ist folglich der ideale Metalhappen für die allmorgendliche langweilige Zugfahrt zur Arbeit, bei intensivem Hörgenuss stellt sich – sofern man SOULFLY nicht gerade dafür liebt – jedoch bald ein deutliches Sättigungsgefühl ein. Zumindest bis zur nächsten Tour.

Veröffentlichungstermin: 21.05.2010

Spielzeit: 40:36 Min.

Line-Up:

Max Cavalera – Vocals, Guitar
Marc Rizzo – Guitars
Bobby Burns – Bass
Joe Nunez – Drums

Produziert von Logan Mader
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.soulfly.com

SOULFLY “Omen” Tracklist

01. Bloodbath & Beyond
02. Rise Of The Fallen (Video bei YouTube)
03. Great Depression
04. Lethal Injection
05. Kingdom
06. Jeffrey Dahmer
07. Off With Their Heads
08. Vulture Culture
09. Mega-Doom
10. Counter Sabotage
11. Soulfly VII

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