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SOUL TAKERS: Tides

Südländische Berieselung mit erwärmendem Charakter…

Ich tue mir bei Leibe nichts Gutes, wenn ich inmitten des hiesigen Schneetreibens eine CD aus dem sonnigen Süden zur Rezension auswähle, doch wenn mich zumindest nicht das Wetter erwärmt, so soll es doch wenigstens die Musik machen. Und die Mailänder Formation SOUL TAKERS hat durchaus eine erwärmende Wirkung … doch leider etwas zu warm. Und zu warm bedeutet dabei nicht heiß.

Das von den Schwestern Badalini im Jahr 2000 gegründete Gespann liefert getragenen Heavy Metal mit progressiven, Gothic- und leichten Power-Elementen. Wichtiger Bestandteil der Musik auf Tides sind die klassisch eingesetzten Instrumente wie Piano, Violine und Cello, die der Musik ebenso den schon erwähnten, wärmenden Charakter verleihen, wie auch die Stimme von Dino Brentali. Dieser passt so überhaupt nicht ins Metal-Genre, sondern erinnert in seiner Theatralik mehr an einen Musical-Sänger. In seiner Klangfarbe könnte er es aber durchaus auch mit so manchem Power Metal-Sänger aufnehmen – nur mit dem Unterschied, dass ihm die hohen Töne ebenso leicht und voll über die Stimmbänder gleiten, wie die tieferen. Ja, singen kann der Junge – und seine Stimme passt auch gut zur entspannten Musik. Doch mit seiner Stimme verhält es sich ähnlich wie mit einem gut beheizten Raum. Nach anfänglichem Wohlbehagen ob der kuschelig warmen Umgebung schläfert diese Wärme allmählich ein.

Doch diesem Kritikpunkt muss sich nicht nur der Sänger stellen, auch an den Instrumenten wird auf Dauer zu wenig feurige Abwechslung geboten. Da wird schön musiziert, Francesca Badalini steuert das eine oder andere gelungene, gefühlvolle Gitarren-Solo bei und ihre Schwester Federica klimpert romantisch am Klavier, doch der Funken will nicht aus dem Kachelofen springen. Die Wärme bleibt somit lau und entfacht nur einen wohligen Zustand ohne jedoch Emotionen zu entzünden. Demnach passt das Debütalbum von SOUL TAKERS dann doch zum hiesigen Winter, denn auf Tides wird sanfte Berieselung geboten – und wie heißt es doch so schön, Leise rieselt der Schnee…

Veröffentlichungstermin: 07.04.2005

Spielzeit: 58:59 Min.

Line-Up:
Dino Brentali – Vocals

Francesca Badalini – Guitars

Andrea Grumelli – Bass

Federica Badalini – Piano

Jari Pilati – Violin

Mauro Jorgy de Brasi – Drums

Produziert von Luigi Stefanini
Label: Northwind Records

Homepage: http://www.soultakers.net

Email-Adresse der Band: soultakersmetal@yahoo.it

Tracklist:
1. Red

2. Blind Dreamers

3. Tides

4. Bitter And Unsaid

5. The Fakest Jest

6. Breath Of Time

7. Crossing

8. Desert Dust

9. 1936

10. C.R.A.

11. Sacrifice

12. My Infinite

Bonus Track: Tides (Videoclip)

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