SONS OF AEON: Sons Of Aeon

Guter und abwechslungsreicher Metal mit starkem Death-Einschlag – nur mehr darf man trotz der beteiligten Musiker von "Sons Of Aeon" nicht erwarten.

In einem Punkt haben SONS OF AEON auf jeden Fall recht: Weil ihre Einflüsse so mannigfaltig und unüberschaubar sind, ist es nur konsequent, wenn sie es bei der Klassifizierung ihres Stils mit dem Oberbegriff Metal gut sein lassen. Der Zusammenschluss aus erfahrenen Musikern mit GHOST BRIGADE-Achse an Gitarre und Bass hat mit seinem Debüt ein vielseitiges Album aufgenommen, welches das Rad beileibe nicht neu erfindet, aber trotz seines offenen Umgangs mit band-definierenden Einflüssen aus der Metalwelt der 90er Jahre einen abwechslungsreichen Einstand schnürt.

Dass GHOST BRIGADE-Gitarrist Wille Naukkarinen wohl einer der federführenden Köpfe beim Songwriting war, hört man insbesondere an den Midtempo-Groovern “Cold Waves” und “Enemy Of The Souls”, deren Riffs sich mächtig auftürmen, um anschließend den unbedarften Hörer niederzurollen. Diese Mixtur aus rhythmischem Death Metal mit einer Prise Dreck an den Ecken kennen wir schon von seiner Hauptband, werden bei SONS OF AEON derweil durch größeren Anteil pointierter Leadgitarren veredelt. “Burden” wiederum erinnert an moderne DARK TRANQUILLITY und mit dem starken “Wolf Eyes” findet sich auf diesem Debüt gar ein weiterer Melodic Death Metal-Hit.

Mehr Mut und Experimentierfreudigkeit hätten aus “Sons Of Aeon” ein größeres Album gemacht

Der musikalisch imposanteste Track ist “The Centre”, wo eine akustische Gitarre und ein zurückgenommenes Schlagzeug einen Moment der Gelassenheit zaubern, der nach anderthalb Minuten von einer gewaltigen Gitarrenwand durchbrochen wird und schließlich in einem traumhaften Sturm aus Leadgitarren seine Erlösung findet. Von diesem Kaliber kann “Sons Of Aeon” leider nichts Weiteres vorweisen. Es wäre folglich schön gewesen, wenn die Nordeuropäer diese Pfade weiter beschritten hätten. Der vorherrschende Death Metal in “Havoc & Catharsis” ist zwar gut, im Vergleich zur Tiefe des genannten “The Centre” aber doch sehr nüchtern.

Mehr Mut, mehr Experimentierfreudigkeit und eine gesteigerte stimmliche Bandbreite abseits der allgegenwärtigen Growls hätten aus dem Debüt dieser Quasi-Supergroup folglich ein größeres Album gemacht, als es letztendlich ist. So wie der Leuchtturm auf dem Cover türmt sich auch die Musik SONS OF AEONs auf – nur hell entzündet sind sie derzeit beide noch nicht.

Veröffentlichungstermin: 18.01.2013

Spielzeit: 48:54 Min.

Line-Up:
Tony Kaikkonen – Vocals
Tapio Vartiainen – Guitar
Wille Naukkarinen – Guitar
Tommi Kiviniemi – Bass
Pasi Pasanen – Drums

Label: Lifeforce

Homepage: http://www.sonsofaeon.net
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/sonsofaeon

SONS OF AEON “Sons Of Aeon” Tracklist

01. Faceless (Audio bei YouTube)
02. Cold Waves
03. Burden (Audio bei YouTube)
04. Enemy Of The Souls
05. The Centre
06. Havoc & Catharsis
07. Weakness
08. Seeds Of Destruction
09. Wolf Eyes
10. Black Sheep Process

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