SOILENT GREEN: Inevitable Collapse in the Presence of Conviction

Zurück zu alten Stärken.

Wenn es eine Band gibt, die vom Pech verfolgt zu sein scheint, dann hört sie auf den Namen SOILENT GREEN. So einige Todesfälle im nächsten Umfeld gab es in der Vergangenheit zu beklagen, schlimme Unfälle, Hurricane Katrina, schließlich vom Haus- und Hoflabel Relapse gedroppt. Vielleicht ist allerdings gerade dies der Grund, warum die vier Musiker nach dem rückblickend betrachtet eher schwachen Confrontation scheinbar mühelos ihre alte Form wiedererlangt haben, auch wenn Sewn Mouth Secrets und A Deleted Symphony for the Beaten Down nach wie vor besser sind.

Das liegt allerdings nicht am Songmaterial, sondern viel mehr an der Produktion von Eric Rutan, die so massiv ist, dass der raue und erdige New Orleans-Charme nicht mehr so gut durchkommt. Was SOILENT GREEN musikalisch auf ihrem fünften Album bieten, ist allerdings so, wie es sein soll. Der einzigartige Mix aus bluesigem, derbem Sludge und flotten Grind-Passagen kann dieses Mal wieder voll punkten. Jeder Schuss ein Treffer sozusagen; die logische Fortsetzung von A Deleted Symphony for the Beaten Down. Großartige Songs wie In the Same Breath, Antioxidant, Superstition Aimedat One´s Skull und A Pale Horse and a Story of the End zeigen das Quartett von seiner Schokoladenseite.

Alles groovt auf Inevitable Collapse in the Presence of Conviction, sei es in den brutalen Blast Beats oder in den schweißtreibenden, langsameren Parts. SOILENT GREEN schaffen es auf diesem Album erneut, diese Gegensätze schön auszubalancieren und somit abwechslungsreiche, interessante, aber auch logische Nummern zu schreiben. Dieses ausgewogene Album wird auch nach dem zehnten Hören nicht langweilig, selbst wenn man sich stets ein wenig aufraffen muss, es in den Player zu legen. Dann jedoch hört man es mühelos und mit Genuss durch.

Denn so anstrengend wie dieses Album ist, so gut geht es ins Ohr als auch in die Beine. Großartiges, originelles Riffing, der bluesige Bass und das gnadenlose Schlagzeug hinterlassen keine Gefangenen. Das Beste an SOILENT GREEN ist erfreulicherweise wieder Sänger Ben Falgoust, der mit seinem einzigartigen Gesang und großen Abwechslungsreichtum wieder zu alter, unverblümt wütender Stärke gefunden hat und deutlich angepisster klingt als auf Confrontation, was dem Album extrem gut tut.

Fans der Band dürfen wieder hemmungslos zugreifen und sich drei Jahre nach dem durchwachsenen Vorgänger endlich wieder auf ein tolles Album freuen, das mit einer ursprünglicheren Produktion und ein paar bluesigen, entspannten Stellen mehr allerdings noch besser geworden wäre. Ich würde mich allerdings am meisten freuen, wenn die vier Musiker endlich mal wieder in Europa touren würden.

Veröffentlichungstermin: 18. April 2008

Spielzeit: 41:25 Min.

Line-Up:
Louis Benjamin Falgoust II – Vocals
Brian Patton – Guitars
Scott Crochet – Bass
Tommy Buckley – Drums

Produziert von Eric Rutan
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.myspace.com/soilentgreen

Tracklist:
1. Mental Acupunture
2. Blessed in the Arms of Servitude
3. In the Same Breath
4. Antioxidant
5. Lovesick
6. Rock Paper Scissors
7. Superstition Aimed at One´s Skull
8. For Lack of Perfect Words
9. When All Roads Lead to Rome
10. All This Good Intention Wasted in the Wake of Apathy
11. A Pale Horse and the Story of the End

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