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SMOKE THE SKY: Leave This World Loud [Eigenproduktion]

Freches, aber sehr gelungenes Anselmo-Worshipping: DOWN-Fans werden auf ihre Kosten kommen.

Keine Chance, die sind nicht aus Deutschland. Da könnt ihr mir noch so viel erzählen und zeigen, Ausweise der Bandmitglieder, Klassenfotos aus der Grundschule, Geburtsurkunden, ich glaube es einfach nicht. SMOKE THE SKY klingen so, als wären sie aus New Orleans, sind aber angeblich aus München. Wenn ihr Debütalbum erstmal im Player ist, denken wir DOWN hätten wieder zugeschlagen. Aber nein, SMOKE THE SKY haben DOWN, aber auch PANTERA nur tief inhaliert und atmen nun diese wuchtigen Riffs, so dass sie ganz selbstbewusst ihre fast schon beeindruckenden Songs heraus schmettern, als wäre es das Einfachste auf der Welt. SMOKE THE SKY lassen keine Schwächen erkennen, so sehr preschen sie nach vorne los. Die Riffs sind ja auch wirklich stark, die Soli sind ausgefallen, die Songs grooven gnadenlos, der Gesang ist souverän, cool und sehr druckvoll. Kurz, SMOKE THE SKY lassen nichts anbrennen.

Somit gibt es mit Dead Pussy Cat, When The Good Ones…, The Blade und Follow Me Down ein paar echte Hits zu hören, die in Sachen spielerischer und songschreiberischer Qualität ihren Vorbildern in nicht viel nachstehen. Und doch kann all das nicht darüber hinweg täuschen, dass SMOKE THE SKY hier und da etwas kompakter sein dürften. Gerade das neuneinhalbminütige Patchwork mit seinem langen Mittelteil zieht sich ein wenig, und auch wenn es schön ist, dass SMOKE THE SKY ihre Songs atmen lassen, hier und da hätte die eine oder andere Kürzung auch gut getan. Das tut dem Hörspaß aber keinen ernsthaften Abbruch: Leave This World Loud geht schnell in Ohr und Bein und steckt mit seiner ganzen Lebensfreude, auch trotz oder wegen der – wer weiß das schon – beachtlichen Heaviness, in Windeseile an.

Durch ihre Nähe zu DOWN und PANTERA, aber auch ein wenig CORROSION OF CONFORMITY, ALICE IN CHAINS und Ähnlichen werden SMOKE THE SKY garantiert keinen Innovationspreis gewinnen, und doch, oder vielleicht gerade deshalb – das weiß natürlich auch keiner – ist Leave This World Loud ein Album, das dem Klientel ohne Zweifel ans Herz gelegt werden darf. Die Band ist sehr gut eingespielt, gibt sich keine Blöße, die Produktion ist wuchtig und sehr mächtig, höchstens im Schlagzeugbereich etwas zu sauber für diese Musik, und nicht zuletzt ist auch die Aufmachung gelungen. Junge Bands wie SMOKE THE SKY braucht das Land, die das Herz am richtigen Fleck, die passenden Ideen im Kopf und das nötige Talent in den Fingern haben. Da das hier noch ein Debütalbum ist, verkneife ich mir eine Rüge wegen der fehlenden Eigenständigkeit und dem frechen Anselmo-Worshipping und empfehle SMOKE THE SKY denen, die sich gerne in den Sümpfen der Südstaaten suhlen: Freunde von saftigem Südstaatenrock und -Metal finden mit Leave This World Loud eine kleine Undergroundperle, die nicht unterschätzt werden darf.

Veröffentlichungstermin: 20. Oktober 2012

Spielzeit: 51:51 Min.

Line-Up:
Kris – Vocals, Bass
Mr. Mo – Guitars, Backing Vocals
Konst – Guitars
Mikk – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.smokethesky.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/SmokeTheSky

Tracklist:
1. Rocket Kid
2. Dead Pussy Cat
3. When The Good Ones…
4. Patchwork
5. The Blade
6. Follow Me Down
7. Roll The Dice
8. God & Dime

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