So finster wie sich die Herren SERPENTIA geben sind sie noch lange nicht. Gut, zum Lachen ist einem bei dieser Dark-Death-Black-Jazz-was-weiß-ich-alles-Mixtur nicht zu Mute, doch umbringen muss man sich noch lange nicht beim Hörgenuss dieser Scheibe. Halten die nichts aus, oder bin ich nur so abgestumpft?
Ist ja auch egal, jedenfalls wissen die Polen, was sie machen: Intelligenten Metal, der melancholisch und aggressiv ist, ideal für den Herbst und hervorragend geeignet zu einem schweren Rotwein. Passend dazu gibt es hier und da opulente Keyboards und eher depressive Samples, die sich ziemlich gut in die Musik einfügen, selbst wenn die emotionalen und ambitionierten Leadgitarren einen krassen Gegensatz dazu darstellen. Dazu kommen noch einige geschickte Tempiwechsel und mannigfaltige Betonungen zu einzelnen Riffs, wie sehr schon in Extraterrasial Mother dargestellt und toller, abwechslungsreicher Gesang, selbst wenn Sänger Panzerfaust – unglaublich originelles Pseudonym btw. – gerne mal mehr klar singen könnte. Der Einsatz in Waiting for a Wings ist sehr gelungen und zeigt leichte Alternative-Anleihen.
Nicht nur das Material und die Musiker, auch die Produktion ist topfit und drückt an allen Ecken und Enden, wirkt sehr dicht und lässt die Musik direkt vor dem Gesicht passieren. Dazu noch ein edel aufgemachtes Booklet und der Suizid-Spaß kann Wirklichkeit werden. Lasst das aber lieber nicht passieren, sonst könntet ihr euch keine Scheiben wie diese mehr anhören. Ein tolles Album, dass sämtlichen Genre-Klischees den hoch erhobenen Mittelfinger zeigt und sich stattdessen ganz auf ihre Klasse konzentriert.
VÖ: bereits erschienen
Spielzeit: 41:31 Min.
Line-Up:
Panzerfaust – Vocals
Ivy – Bass
Chriser – Guitars, Vocals
Phoenix – Drums
Label: Metal Mind Records
Homepage: http://www.serpentia.best.net.pl
Tracklist:
1. The Worst Enemy
2. Consciousness of the Beyond
3. Waiting for a Wings
4. Hospice of Hope
5. Charity of Death
6. Extraterrasial Mother
7. Dark Fields of Pain
8. Neverending Questions
9. Place Where Souls are Dying