SERGEJ THE FREAK meets DEVILLE: Split-CD

Echte Stoner-Freaks sollten zugreifen, man bekommt recht coole Mucke von zwei viel versprechenden Stoner-Acts

Also eins muss man der Stoner-Szene echt lassen: sie ist nicht totzukriegen. Viele haben sie ja zur Zeit des großen Hype als temporäre Sache belächelt. Aber wo anderen Trenderscheinungen wie dem Grunge schon mit den Bands der zweiten Generation die Luft ausging, wurschteln die Stoner-Bands beharrlich ihren Sound von Band zu Band und haben immer noch eine nicht mehr so große, dafür aber leidenschaftliche Fangemeinde. Eben diese werden mit dieser Split-CD mit zwei guten Bands aus Schweden sicher ihren Spaß haben.

Den Anfang machen SERGEJ THE FREAK, die bereits durch die Split-Scheibe mit BURNING ENGINES und einen Sampler-Beitrag aufhorchen ließen. Auf der aktuellen Split grasen sie die üblichen Wüstenflächen ab mit reichlich Riffs zwischen KYUSS und BLACK SABBATH, gehen dabei aber recht rockig zu Werke und bringen einige eingängige Melodien mit, die man sich auch bei einer Hard Rock-Truppe gut vorstellen kann. Auch Sänger Niklas Falk würde mit seiner leicht angerauten, aber weitestgehend etwas soften Stimme gut zu einer Rock-Band passen, macht sich als Wüstensau aber auch recht gut. Nett ist der richtig coole Reggae Seth Kill Joy, endlich mal wieder eine Band, die nicht alles so verbissen ernst sieht. Bei der Ballade Time is mine wird schnell klar, dass die Jungs ZAKK WYLDE`s Book of shadows im Schrank haben, selbst sein typisches uuhu yeah packen sie mit rein. Nett zu hören, eine entspannte Oase im Wüstenstaub, aber viele Kamelritte entfernt vom Vorbild. Der Rest rockt ordentlich, abwechslungsreich und dabei immer locker flockig. Der Sound ist soweit ok, auch wenn etwas der Druck fehlt.

Den bekommt man dann beim CD-Debüt DEVILLE, die nach 4 Jahren Bandgeschichte hier ihre erste Veröffentlichung bringen. Aber nicht nur durch den besseren Sound treten DEVILLE etwas mehr Arsch, sie kommen auch mit knackigeren Riffs daher. Dabei orientieren auch sie sich sehr an den üblichen Vorbildern, gehen aber noch etwas variabeler an die Songs ran als die Split-Kollegen. Vocals und Gitarren kratzen ordentlich, dezentes Banging setzt fast automatisch ein. Auch DEVILLE bieten einen Moment der Entspannung, das kurze, sehr relaxte Seven lässt eher an einen Trip über einen von Rapsfeldern umgebenen Highway denken als an eine staubige Wüstenfahrt. Ansonsten bleibt man aber beim groovenden Wüstensound wie man ihn als Stoner-Fan halt liebt.

Wer mit seinen Pflichtscheiben von KYUSS, ORANGE GOBLIN, FU MANCHU und Co. glücklich ist, kann ohne diese Split-Scheibe gut leben. Echte Stoner-Freaks sollten aber zugreifen, man bekommt recht coole Mucke von zwei viel versprechenden Stoner-Acts.

Veröffentlichungstermin: Dezember 2005

Spielzeit: 60:16 Min.

Line-Up:
SERGEJ THE FREAK:

Niklas Falk – Vocals

Janne Löwstrand – Guitars

Janneck – Bass

Tobias Quick – Drums

DEVILLE:

Andreas Bengtsson – Vocals, Guitar

Martin Hambitzer – Leadguitar

Markus Akesson – Bass

Markus Nilsson – Drums, Percussion

Produziert von Sergej The Freak, Deville
Label: Daredevil Records

Homepage: http://www.sergejthefreak.com – http://www.deville.nu

Tracklist:
SERGEJ THE FREAK:

1. The Dark Lodge

2. Nothing Good

3. Goliath´s Wrath

4. Shocker

5. Seth Kill Joy

6. Dirt Dust Champagne

7. Follow Shallow

8. Time Is Mine

DEVILLE:

9. Hands Of Mine

10. From Below

11. Devola

12. The Wreck That You Make

13. Seven

14. Lowride

15. Get It Right

16. Thorn In My Side

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