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SEPTAGON: Apocalyptic Rhymes

Melodischer Thrash und Speed Metal – SEPTAGON legen nach und halten das Niveau ihres starken Debütalbums!

Nachdem die Idee schon eine ganze Weile im Raum stand, veröffentlichten SEPTAGON 2016 ihr Debüt “Deadhead Syndicate”. Diesen Sound, diese eher melodische Variante des Speed und Thrash Metals, spielen heutzutage leider nicht mehr viele Bands – und reich wird man damit sicher nicht. Umso erfreulicher, dass SEPTAGON nun mit “Apocalyptic Rhymes” nachlegen. War schon das Debüt keine reine auf die Fresse Thrash-Platte, ist das Songmaterial auf “Apocalyptic Rhymes” noch mal abwechslungsreicher ausgefallen. Nach dem Intro gibt es mit “The Weight Of The World” erstmal einen straighten Up Tempo-Thrasher vor den Latz. Das folgende “Home, Sweet Hell” beginnt mit einem sehr geilen Bass-Intro. Spätestens hier hat die Band mich im Sack. Auch sonst gehört der extrem lässig groovende, filigrane Song zu den besten Stücken auf “Apocalyptic Rhymes”. Ein bißchen MEGADETH, etwas HEATHEN… Läuft!

Zwischen hektischem Speed Metal und epischer Halballade ist bei SEPTAGON alles möglich

Der Titelsong und “Nothingsness Awaits” bieten rasanten, hektischen Speed Metal, der die Nackenmuskeln strapaziert. “Cosmic Outrage” hat was von älteren ANTHRAX. Da passt es ja, dass Markus Beckers Gesang mich an Joey Belladonna erinnert, allerdings ohne dessen Klasse zu erreichen. Einen guten Job macht er  hier aber trotzdem:  Der Mann, der es schafft mich mit “Twelve Stars And An Azure Gown”,  jedes mal zu Tränen zu rühren, kann auch anders! “The Unfathomable Evil” und der Rausschmeißer “Sunset Blood” zeigen die Band von ihrer melodischen Seite. Vor allem die epische Halbballade “Sunset Blood” ist einfach nur großartig. Ein würdiger, elegischer Abschluss einer starken Platte.

Diese Band hat was zu sagen: SEPTAGON glänzen auch mit relevanten Texten!

Gerade Speed und Thrash Metal waren immer Genres, in denen politische und gesellschaftskritische Texte zum guten Ton gehören. Erfreulich, dass auch SEPTAGON, beziehungsweise Markus Becker, sich nicht auf die faule und falsche “Musik sollte unpolitisch sein”-Position zurückziehen, sondern etwas zu sagen haben. Die Texte der ersten beiden Stücke setzen sich noch mit eher persönlichen Themen auseinander. “The Weight Of The World” handelt von einer Person mit psychischen Problemen während “Home, Sweet Hell” das Thema Kindesmisshandlung aufgreift. Die folgenden Texte rechnen mit der allgemeinen aktuellen Weltlage, Fake News, Verschwörungstheoretikern und dem Mangel an Vernunft, aber auch der Empörungsmaschinerie im Internet ab. Beim Satz “Sound the alarm, there´s a picture on Facebook of a politician eating a cat” muss ich immer wieder lachen, so sehr der Satz auch eine traurige Realität beschreibt.

Und dann ist da noch “P.O.T.U.S.A.”, eine sehr direkte und explizite Abrechnung mit Donald Trump. Manch einem mag das vielleicht zu stumpf und ausgelutscht sein,  aber ich denke Markus Becker trifft hier den richtigen Ton. Man mag sich inzwischen fast an den Schwachsinn, die Lügen, den Hass und die Ignoranz gewöhnt haben, die das führende Toupet der freien Welt tagtäglich in die Welt kotzt, aber man darf sich niemals damit abfinden. Daher vielen Dank an Markus Becker für diese klare, deutliche und last but not least auch noch unterhaltsame Tirade.

SEPTAGON halten mit “Apocalyptic Rhymes” das Niveau ihres Debütalbums

Mit “Apocalyptic Rhymes” haben SEPTAGON ein stimmiges Gesamtpaket aus Musik und Texten geschnürt. Das Songmaterial ist sehr abwechslungsreich gehalten, von brettharten Thrashern bis zu sehr melodischem Stoff. Das Cover-Artwork wurde erneut von Markus Vesper gemalt, gefällt mir allerdings nicht so gut wie das vom Debüt. Diese Skelettreiter auf Roboterpferden mit Laserwaffen finde ich irgendwie… merkwürdig. Die Produktion geht in Ordnung, auch wenn die Gitarren etwas mehr Punch hätten vertragen können. Dafür ist das Klangbild sehr differenziert. Der Sound von SEPTAGON wird für viele Leute vermutlich weder Fisch noch Fleisch sein – zu melodisch für ne Thrash-Band, zu hart für ne klassische Metal-Band. Mir gefällt diese Mischung sehr und ich kann “Apocalyptic Rhymes” nur jedem, der grob was mit Speed, Power oder Thrash Metal anfangen kann ans Herz legen. Wem das Debüt gefiel, der kann hier sowieso blind zuschlagen.

Veröffentlichungsdatum: 09.11.2018

Spielzeit: 41:52

Line Up:
Markus Becker – vocals
Markus Ullrich – guitars
Stef Binnig-Gollub – guitars
Alexander Palma – bass
Jürgen Schrank – drums

Produziert von: SEPTAGON

Label: Cruz Del Sur

Bandhomepage: http://septagon666.blogspot.com
Facebook: https://www.facebook.com/septagonband
Bandcamp: https://septagonthrash.bandcamp.com

SEPTAGON “Apocalyptic Rhymes” Tracklist

01. The End
02. The Weight Of The World (Lyric-Video bei YouTube)
03. Home, Sweet Hell (Lyric-Video bei YouTube)
04. Apocalyptic Rhymes
05. Make A Stand
06. The Unfathomable Evil
07. P.O.T.U.S.A.
08. Cosmic Outrage
09. Nothingness Awaits
10. Sunset Blood

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