SECTION A: The Seventh Sign

Allzu ausufernde, alles andere als songdienliche Solopassagen machen "The Seventh Sign" zu einem leider nur durchschnittlichen Hardrockalbum mit guten Ansätzen und einer grandiosen Gesangsleistung.

Lauter bekannte Namen, die der dänische Saitenhexer Torben Enevoldsen da um sich geschart hat, um nach diversen Instrumentalalben unter dem Namen SECTION A mal ein Album mit Gesang zu veröffentlichen. Während eben jener vom ehemaligen LIONS SHARE-Frontmann Andy Engberg übernommen wurde, konnte als Drummer Andreas Lill von VANDEN PLAS gewonnen werden. Angereichert wird dies durch diverse Keyboardsoli von Günter Werno (ebenfalls VANDEN PLAS) und Ex-DREAM THEATER-Tastenzauberer Derek Sherinian. Und was man auf The Seventh Sign zu hören bekommt, weiß durchaus zu gefallen. Der melodische Hardrock ist mit einer mystischen Note versehen und immer wieder mit progressiven Elementen und Breaks gespickt, geht aber dennoch wunderbar ins Ohr, was eindeutig Andy Engberg zu verdanken ist, der Songs wie den überlangen Opener und Titeltrack oder das flotte, direkt folgende Riot mit wunderbaren neoklassisch gefärbten Gesangslinien veredelt, die sich dadurch auszeichnen, dass sie zwar eingängig sind, aber nicht zu simpel, so dass ihre Wirkung nicht bereits nach kurzer Zeit verpufft. Als wenn das noch nicht alles wäre, läuft Engberg auch rein stimmlich zur Höchstleistung auf. Sein hoher, aber gleichzeitig kraftvoller Gesang lässt nicht selten Erinnerungen an einen Tony Martin in Topform aufkommen und hinterlässt einen noch weitaus besseren Eindruck als das, was man von LIONS SHARE kannte (und auch das war ja nicht von schlechten Eltern).
Der bis dahin äußerst positive Eindruck wird jedoch gedämpft durch allzu ausufernde und nicht unbedingt als songdienlich zu bezeichnende Instrumentalpassagen, in denen Enevoldsen, Werno und Sherinian sich solotechnisch so richtig austoben, was Songs wie das neunminütige Tomorrow bloß unnötig in die Länge zieht und ihnen die Spannung nimmt. Man merkt halt deutlich, dass Herr Enevoldsen bisher nur Instrumentalmusik veröffentlicht hat. Schade, schade, denn so bleibt nur ein handwerklich astreines, ansonsten aber nur im oberen Mittelfeld anzusiedelndes Hardrockalbum mit einer grandiosen Gesangsleistung und einigen ebenso starken Ansätzen, welche leider immer wieder zunichte gemacht werden und sich nicht richtig entfalten können.

VÖ: 23.06.2003

Spielzeit: 57:23 Min.

Line-Up:
Torben Enevoldsen – Gitarre, Bass, Keyboards
Andy Engberg – Vocals
Andreas Lill – Drums
Günter Werno – Keyboards
Derek Sherinian – Keyboards

Produziert von Torben Enevoldsen
Label: Lion Music

Homepage: http://www.torbenenevoldsen.com

Tracklist:
1. The Seventh Sign
2. Riot
3. Pray For Rain
4. Nightmare
5. Tomorrow
6. The Man In The Mirror
7. Killing Fields
8. Into The Fire

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