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SCHWARZ: Das Schloss

Ein bisschen New Metal, ein bisschen Funk, ein bisschen Groove, ein bisschen Pop, ein bisschen Fantastische Vier-Coolness – aber leider fehlt der rote Faden in der Musik. Ganz zu schweigen davon, dass bei Schwarz weder Konzept noch Musik noch Cover-Artwork richtig zusammen passen würden…

Warum um alles in der Welt meinen manche Menschen, allem einen tiefern Sinn geben zu müssen? Kann man nicht einfach Songs nacheinander auf einer CD veröffentlichen – muss da ums Verrecken ein „Konzept“ her?! Ein Konzept, das anscheinend lediglich um seiner selbst willen erdacht wurde, und in das nun Songs gezwängt werden?! Ganz zu schweigen davon, dass bei SCHWARZ weder Konzept noch Musik noch Cover-Artwork richtig zusammen passen würden…

Man stelle sich vor, drei Rockmusiker und ein kanadischer Musketier (?!) stehen, verfolgt von bösen Mächten, vor einem finsteren Schloss. Sie betreten das Schloss und im Laufe der Nacht geschehen dann allerlei seltsame Dinge. Somit haben die Herren von SCHWARZ immerhin einen Rahmen für ihre Songs geschaffen. Dumm nur, dass die gesprochenen Einleitungen, in denen die momentane Situation der Musiker dargestellt werden soll, völlig dilettantisch sind. Jede Dorf-Laienspielgruppe legt mehr Ausdruck in ihre Texte. Da reißt es auch der Märchenonkel, den ihr vielleicht von den Europa-Märchenkasetten der siebziger Jahre kennt, nicht mehr raus; er darf nämlich auch ein klein wenig zu der Geschichte beitragen.

Leider fehlt SCHWARZ der rote Faden in der Musik

Nächster Kritikpunkt: Die Idee, die Erlebnisse im Schloss als Rahmen für verschiedene Songs zu nehmen, ist ja eigentlich nicht so schlecht. Nur: wer mit Klischees wie der Farbe Schwarz und einem Gruselschloss liebäugelt, der sollte meiner Meinung nach auch die Atmosphäre der Musik darauf abstimmen. Die Songs sind aber weder düster noch unheimlich. Musikalisch sind SCHWARZ relativ schwer einzuordnen: ein bisschen Nu Metal, ein bisschen Funk, ein bisschen Groove, ein bisschen Pop, ein bisschen Fantastische-Vier-Coolness – aber leider fehlt der rote Faden in der Musik. Hier ein Fragment, da ein Fitzelchen, insgesamt ist das alles recht unausgegoren. Gekrönt wird das Album von deutschen Texten, kleiner Auszug: “Stille, Stille, erst mal Lage checken Himmel oder Hölle.”

Für mich ist diese Band ein reines Kunstprodukt, ohne Seele, viel zu kopflastig, die sich allzu betont „open-minded“ gibt und sich dabei gehörig verzettelt. Aber vielleicht verstehe ich auch einfach nicht, was SCHWARZ meinen…

SCHWARZ “Das Schloss” Tracklist

  1. Vor dem Schloss
  2. Das Schloss
  3. Lust und Wahn
  4. Stimme aus der Vergangenheit
  5. Zauberin
  6. Wüstenwind
  7. In der Bildergalerie
  8. Der Schamane
  9. Der Verfluchte
  10. Der Flieger
  11. Alte Weise
  12. Die Verwunschene
  13. Liebe
  14. Schwarz im Morgengrauen

Line-Up:

Wolf Schwarz – Stimme, Gitarre
Sebatian Schwarz – Gitarre, Stimme
Jesus Christ Jonathan – Bass, Stimme
Randy Black – Schlagzeug

Spielzeit: 50:08

Label: Andromeda Records

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