SCHIZOFRANTIK: The Knight On The Shark

Prog-Rock im Zappa-Fahrwasser: Der Schlagzeuger wuselt rastlos übers HiHat, die Gitarre wechselt zwischen rasenden Skalen und abgehackten Akkorden, die mühelos das gängige Harmonieverständnis auf den Kopf stellen. Prädikat: Anstrengend.

Wieder einmal liefert Gitarrist Martin Mayrhofer unter dem Namen SCHIZOFRANTIK eine mittelgroße Portion Prog-Rock-Suppe ab. Der Schlagzeuger wuselt rastlos übers HiHat, die Gitarre wechselt zwischen rasenden Skalen und abgehackten Akkorden, die mühelos das gängige Harmonieverständnis auf den Kopf stellen. Die Musik schmeckt häufig nach Zappa, nimmt sich aber (selbstverständlich) die Freiheit, nach Lust und Laune metallische, groovige und alternative Elemente einzustreuen. Eingängigkeit hätte sich auch so nicht eingeschlichen, da die Songstrukturen eher auf einen punktuellen Flow ausgerichtet sind, der im Moment den Klang zelebriert, während der Gesamteindruck erst aus der Kombination der Einzelteile entsteht und kaum übergeordnete Formen erkennen lässt. Der Gesang ist bemüht, der Dynamik der Instrumente zu folgen. Ihm fehlt jedoch das mitreißende Charisma, weshalb der eigentliche Reiz von The Knight On The Shark in der abgefahrenen Dudelei besteht, die Fans von MIKE KENEALLY gefallen dürfte.

Es fällt nicht weiter auf, dass zwischendurch auch ältere Liedideen verwurstet werden, da die Stimmung ohnehin ständig umschlägt, ohne dass allzu moderne Einflüsse auszumachen sind. Hier geht es nicht darum, warum eine bestimmte Note gespielt wird oder ein bestimmte Tempo-Wechsel eingeschoben wird. Hier geht es darum, dass etwas passiert. Momente der Ruhe sind selten und wirken, wenn sie dann mal kommen, trügerisch. Trotz diverser programmierter Parts wirkt das Album recht organisch, zumal der Gitarrensound in all seinen Facetten klar und voll zum Tragen kommt. Die Zielgruppe für solch zerfahrene Musik ist überschaubar. Wer dringend mehr unkonventionelle Harmoniecollagen und Melodieverknotungen braucht, findet auf The Knight On The Shark eine ganze Menge kompliziert zusammengesetzter Noten, die man besser nicht einfach so nebenbei hören sollte, weil bei einem fragmentierten Hörerlebnis vermutlich überwiegend Hifi-Lärm übrig bleibt. So oder so bleibt als Fazit festzuhalten:

Prädikat: Anstrengend.

Veröffentlichungstermin: 08.11.2013

Spielzeit: 49:00 Min.

Line-Up:
Martin Mayrhofer: Gitarre, Keyboard, Gesang
Peter Braun: Bass
Andy Lind: Schlagzeug

Produziert von Martin Mayrhofer und Andy Lind
Label: Gentle Art Of Music

Homepage: http://www.schizofrantik.de/

Tracklist:
1. The Knight On The Shark Beside The Ship Which Is Not Sunken Yet
2. Marching Through The Meadow
3. The Human Slaughter Tango
4. Nazis On LSD
5. Psychic Scars
6. Liquid Light
7. Thanx Dog

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