SAMARAH: Leaving The Underground

Melancholisch bis aggressiver Metal aus Deutschland!

Wow, wer hätte gedacht, dass solch tolle Bands im Untergrund schlummern! SAMARAH aus dem Saarland klingen wie eine etwas weniger melancholische Ausgabe von END OF GREEN, die die Songs von MACHINE HEAD ein bisschen weniger aggressiv interpretieren – und das klingt großartig!

Wie schon angedeutet vermengen die Vier verschiedenste Elemente so stimmig, dass auf eine ultraschnelle Thrash-Salve auch gerne mal eine ruhige Bridge mit verhaltenem Gitarreneinsatz folgen darf, um sich dann wieder in einem der epischen Refrains zu öffnen. So vielseitig wie die Stilmittel sind auch die zu hörenden Einflüsse: SEPULTURA, MACHINE HEAD, DEFTONES und auch doppelläufige Gitarren à la IRON MAIDEN gibt´s hier zu hören. Ganz offenbar liegt der Haupteinfluss allerdings im Bereich des Nu Metal, denn gerade was den Groove und den Bassdrum-Einsatz angeht, finden sich immer wieder mehr oder minder starke Reminiszenzen.

Beim Sound stellt sich die Frage, warum eine Band, die in Eigenregie aufnimmt (und daher nur einen Bruchteil des Budgets einer großen Produktion zur Verfügung hat), einen so gigantischen, mächtigen und trotzdem klaren Sound fabrizieren kann. Was da teilweise von den mittelgroßen bis großen Labels abgeliefert wird, ist nicht vergleichbar mit Leaving The Underground. Sowohl die Gesänge wie auch die eingestreuten Synthies komplettieren dieses nahezu perfekte Soundbild. Toll!

Die Schwächen von Leaving The Underground sind nicht viele jedoch relativ eklatante. Besonders bei den Refrains hätte man etwas mehr Kreativität einfließen lassen dürfen, denn da findet man auf der Scheibe mindestens 5, die untereinander austauschbar – weil so ähnlich – sind. Abgesehen davon wurde beim Arrangieren hier und da meiner Meinung nach etwas zu wenig gestutzt, denn viele Passagen hätten so nicht sein müssen.

Nichtsdestotrotz: Leaving The Underground von SAMARAH ist ein großartiges Zeugnis davon, dass in Deutschland famose Metalbands im Untergrund schlummern.

Spielzeit: 46:29 Min.

Line-Up:
Marcel Staub – Gesang, Gitarre
Sven Siersdorfer – Schlagzeug
Steven Haag – Gitarre
Michael Grandjean – Bass

Produziert von Samarah
Label: ES&L

Homepage: http://www.samarah.de/

Tracklist:
01. Out Of The Micro World
02. Demon
03. Leaving The Underground
04. Space Odyssey
05. Dark Star
06. Halo
07. Chosen One
08. At The End Of The Tunnel
09. Cinnamon Girl
10. Interlude
11. Burning Eyes
12. Coma City

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