Da bin ich aber beruhigt. So wie Sänger Miles Booker auf dem Bild schaut könnte man meinen der arme Kerl hat seit fünf Wochen nichts Frisches mehr zum anziehen, weil er gar so traurig schaut. Das dritte Album der britischen Emo-Stars ist aber nicht so traurig und verbittert wie die sensiblen Jungs auf den Fotos schauen: Hier herrschen Power, Lebensfreude und hier und da auch mal ein paar schiefe Töne.
Trotzdem wäre es keine Emo-Scheibe, würden die einfühlsamen Hooligans nicht auch mal ein wenig melancholischer. Cut to End bespielsweise zeigt, warum RYDELL in diesem musikalischem Bereich einfach nötig sind: Ein kraftvoller Song, mit schönen Melodien und durch die rauhe Stimme von Miles Booker viel Charakter enthält. Heftig sind RYDELL zu keiner Sekunde, dafür ist der Rock-Anteil erheblich. RYDELL rotzen mitunter schön durch die Gegend, vergessen aber die Melodien nicht. Mal Schnell, mal langsam, mal traurig, mal fröhlich; das Quintett von der Insel ist vielseitig und überzeugt eigentlich in allen Bereichen, selbst wenn Analysis of the Evidence ein wenig langatmig ist und die Gitarren viel zu dünn gemischt sind.
Ansonsten ist Hard on the Trail einwandfreies und amtlich rockendes Futter für die Emo-Jünger, das auf seine Art und Weise wirklich gelungen, nicht zu glatt gebügelt und vor allen sehr eigenständig ist. Wer HOT WATER MUSIC und JIMMY EAT WORLD mag, hat mit dem dritten Album der Briten bestimmt mächtig viel Spaß.
Veröffentlichungstermin: 29. März 2004
Spielzeit: 40:00 Min.
Line-Up:
Miles Booker – Vocals
David Gamage – Guitar
Mark Wilkinson – Guitar
Adam French – Bass
Duncan Morris – Drums
Label: Engineer Records
Homepage: http://www.rydell.co.uk
Tracklist:
1. Know Now
2. Darkness Before Home
3. Born Witness
4. Awkward Times
5. Cut to End
6. Shifter (Girls with Skulls)
7. Analysis of the Evidence
8. Fire at the End of the Street
9. Ground Never Held Me
10. Team Building Exercise
11. Boys of Summer