RUNIC: Liar Flags

Wenn Wikinger in Lloret del Mar am Strand liegen, Sangria schlürfen und Paella essen – dann kommen RUNIC vorbei, um zu verhindern, dass sie Heimweh kriegen.

Dass die Wikinger nicht nur Fans im Norden haben, ist kaum erstaunlich, bedenkt man ihre Passion zur Seefahrt. In dieser Hinsicht ist eine Reise nach Spanien natürlich ein Klacks, vor allem wenn man dort mit heimischen Klängen von den iberischen RUNIC empfangen wird. Diese haben sich seit 2001 einer Mischung aus melodiösem epischen Death Metal mit Folk Elementen und entsprechender Viking-Einstellung verschrieben. Nach der Mini-CD Awaiting the Sound of the Unavoidable präsentiert das Quintett nun ihr zweites Werk Liar Flags. Dieses wurde mit einer professionellen Produktion versehen, welches die bombastische Note der RUNIC-Mucke unterstreicht. Hierzu gehören auch ein getriggertes Drumkit, über dessen Klangästhetik man sich wie immer streiten kann.

Doch Authentizität um jeden Preis ist nicht das Ziel von Liar Flags. Nein, hier geht es einfach darum, die fröhliche Viking Metal-Mischung unters Volk zu bringen. Gewisse Parallelen zu FINNTROLL oder ENSIFERIUM sind denn auch schwer zu überhören, dazu mischt sich dann und wann eine flotte Erinnerung an CHILDREN OF BODOM (etwa im Titelsong) oder auch entfernter an AMON AMARTH. Die zusätzlichen Instrumente aus dem Folk-Sektor werden sparsam eingesetzt, beim Opener geschieht dies noch leicht unausgewogen, da das Geflöte nicht optimal auf die restliche Soundlandschaft abgestimmt scheint. Wirkliche Tiefschläge gibt es bei RUNIC nicht zu verzeichnen, einen echten Höhepunkt jedoch auch nicht – da ändert auch das schmissige Ambush nichts daran.

Insgesamt liefern RUNIC den Beweis, dass Wärme und Paella kein Hindernis für die Kreation von Wikingerklängen sind. Wirklich bahnbrechend ist Liar Flags nicht, da es den Spaniern noch ein bisschen an ihrer ganz eigenen Note mangelt. Wer seine Sammlung aber mit einem Output aus südlicheren Gefilden bereichern möchte, sollte dieses Album mal antesten.

Veröffentlichungstermin: 24.03.2006

Spielzeit: 35:37 Min.

Line-Up:
Juan: Vocals

Rivas: Drums

Jose: Gitarren

Iban: Gitarren

Eneas: Keyboards

Mira: Bass

Gastmusiker:

Fran (TEMPLARIO): Flöte, Pfeife, Zanfoña

Pascual Gimeno: orchestrale Arrangements

Cuco: Perkussion

Ana: Chorgesang

Label: Massacre Records

Homepage: http://www.runic.info

Tracklist:
1. When The Demons Ride

2. Liar Flags

3. Ambush

4. Lost Empire

5. Predecessor

6. To The Fallen Ones

7. Vs Myself

8. Nau

9. And A New Journey Begins…

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