ROTTEN SOUND: Napalm [EP]

Katharsis mit dem Akkubohrer…

“Well, my wife, in the end… she took a power drill to her left temple in an attempt to ‘bore’ the images out…”

Entweder das, oder man greift direkt zu “Napalm” – das ist in etwa genauso kurz, vermutlich sogar schmerzloser und garantiert im Anschluss einen absolut leergefegten Kopf. Katharsis mit dem Akkubohrer. In gerade einmal elf Minuten prügeln sich ROTTEN SOUND durch diese EP mit drei Eigenkompositionen und drei NAPALM DEATH-Covern. Gnade gibt es keine, Tempolimits auch nicht – “Mindkill” eröffnet mit heftigen Blasts, derben Vocals sowie sägenden Gitarren, presst dich für anderthalb Minuten in den Sitz und lässt dir anschließend höchstens eine halbe Sekunde Zeit, Luft zu holen, bevor “Dead Remains” dasselbe Spielchen wiederholt.

“Napalm” könnte von produktiontechnischer Seite mehr Dynamik vertragen

Ja, das ist unkomplizierter Grindcore, wie er Spaß macht. Sicherlich keine Genre-Offenbarung, doch ungemein zerstörerisch und effektiv. Ähnlich solide sind die Adaptionen der drei NAPALM DEATH-Stücke, die ja im Original ohnehin schon unkaputtbar waren und auch im ROTTEN SOUND-Gewand nichts von ihrer Wildheit eingebüßt haben. Nur die Produktion war damals wesentlich natürlicher. “Napalm” klingt zwar räudig, ungeschliffen und verdammt roh, könnte jedoch ruhig etwas mehr Dynamik vertragen. Davon abgesehen sind die Becken für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt worden und klingen zudem arg blechern.

Der Kaufversion von “Napalm” liegt zusätzlich eine DVD mit einem Live-Mitschnitt des OBSCENE EXTREME FESTIVALs bei. Diese fehlt bei dem mir vorliegenden Rezensionsmuster leider, wenn das darauf befindliche Konzert aber eine ähnliche Qualität aufweist wie die EP, dann bekommt man mit “Napalm” ein ansprechendes Kopfschmerzmittel für wenig Geld. Und andernfalls liegt in der Garage bestimmt noch der Akkubohrer vom letzten Umzug bereit.

Veröffentlichungstermin: 30.03.2010

Spielzeit: 11:13 Min.

Line-Up:

Keijo Niinimaa – Vocals
Mika Aalto – Guitars
Kristian Toivainen – Bass
Sami Latva – Drums

Produziert von ROTTEN SOUND
Label: Relapse

ROTTEN SOUND “Napalm” Tracklist

01. Mindkill
02. Dead Remains
03. Brainload
04. The Kill (NAPALM DEATH-Cover)
05. Missing Link (NAPALM DEATH-Cover)
06. Suffer The Children (NAPALM DEATH-Cover)

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