ROSE TATTOO: Pain

Auf dieses Album habe ich seit Wochen gewartet! Nicht etwa als Rose Tattoo Fan, der nach dem letzten Album der Band im Jahr 1984 schon lange nicht mehr an ein neues Studiowerk der Australier glaubte – nein! Ich suchte nach dem ultimativen Soundtrack für den Sommer 2002. Dieses Album nennt sich "Pain"!

Auf dieses Album habe ich seit Wochen gewartet!!! Nicht etwa als Rose Tattoo Fan, der nach dem letzten Album der Band im Jahr 1984 („Southern Stars“) schon lange nicht mehr an ein neues Studiowerk der Australier glaubte – nein! Ich suchte nach dem ultimativen Soundtrack für den Sommer 2002. Ein Album, dass dieses Gefühl ausdrückt, wenn man an den Wochenenden auf Festivals in brütender Hitze mit einem Bier in der Hand in seinem eigenen Schweiß, Dreck und Blut liegt! Der ultimative Arschtritt, raus aus der Lethargie der kalten Monate, rein in die Partysaison. Dieses Album nennt sich „Pain“!

Rose Tattoo haben nicht nur sämtliche Erwartungen ihrer alten Fans erfüllt, und ein Hammer-Rock’n’Roll Album veröffentlicht, sie versprühen ebenso nach wie vor den Charme eines dreckigen verwahrlosten Straßenköters. Die Jungs sind aufgewachsen in den Gossen von Melbourne und Sydney. In ihren Songs und Texten findet ihr Leben seinen Ausdruck. Hier wirkt nichts künstlich, nichts gestellt – alles echt, genauso wie die zahllosen Tätowierungen auf der Haut der leicht ergrauten Hardrocker.

Dabei sind die Stilmittel recht einfach, genau wie zur Bandgründung im Jahr 1976: Erdiger harter Rock’n’Roll – ganz ähnlich wie AC/DC oder Motörhead – verfeinert mit der melodischen Slide Gitarre (slide = rutschen/schlittern) von Pete Wells und der markanten Stimme von Ex-Maniac Angry Anderson. Das Album lebt durch die Abwechslung unter den 16 Tracks fest. Jeder Song versprüht einen eigenen Charme, glänzt durch individuelle Refrains, unterschiedliche Geschwindigkeiten, abwechselnde Härtegrade, überraschende Harmonien usw. Langeweile wird allein dadurch vorgebeugt, dass die Durchschnittslänge eines Songs bei nur dreieinhalb Minuten liegt. Der Opener ‚Black Magic’ läutet den Reigen relativ disharmonisch ein und mit ‘The Devil Does It Well’ folgt eine leicht eintönige Groovenummer. Spätestens nach dem dritten Durchlauf des Albums zünden jedoch auch diese Tracks und bieten die nötigen Ecken und Kanten, die ein Album braucht, um langfristig interessant zu bleiben. Auch der Titeltrack ‚Pain’ stellt sich unter diesen Scheffel. Die Rhythmusarbeit von ‚Satan´s Eyes’ hätte auch von Tito&Tarantula stammen können und die Tracks ‚Someone To Fuck’, ‚House Of Pain’ und ‚Hard Rockin’ Man“ laden sofort zum Mitgröhlen ein. Durch ‚One More Drink With The Boys’ finden schlussendlich die Rose Tattoos Alltime Classics wie ‚Nice Boys’ und ‘The Radio Said Rock’n’Roll is dead’ eine würdige Fortsetzung.

Rose Tattoo sind die Originale, sie leben seit 26 Jahren ihren Stil – sie sind authentisch!!! Das umgibt sie – zumindest für mich – mit einer Art Zauber, den New School Rocker wie Gluecifer oder Monster Magnet einfach nicht haben. Auf der Bühne bevorzugen sie zwar mittlerweile eine coole, groovende und lässige Atmosphäre und legen nicht mehr die rohe und ungestüme (fast schon manische) Energie ihrer Anfangsphase an den Tag (angesichts des Alters der Musiker würde das wohl eher lächerlich wirken), auf „Pain“ ist davon aber kaum etwas zu spüren. Der fünfte Klassiker innerhalb fünf Alben! Die Tatts haben die exstatischen Jahre hinter sich und sind mittlerweile eine Stufe weiter… aber der Johnny Walker schmeckt noch und ihre Musik und ihr Zauber lebt nach wie vor! Cheers…

Spielzeit: 56:40 Min.

Line-Up:
Pete Wells (g.)

Angry Anderson (v.)

Rob Riley (g.)

Steve King (b.)

Paul Demarco (d.)

Produziert von Rainer Hänsel
Label: SPV / Steamhammer

Homepage: http://www.rose-tattoo.de

Tracklist:
01. Black Magic

02. The Devil Does It Well

03. No Mercy

04. Pain

05. Someone To Fuck

06. Seventeen Stitches

07. House Of Pain

08. I Cant Help It If Im Lucky

09. Union Man

10. Satans Eyes

11. Hard Rockin Man

12. Stir Crazy

13. Living Outside My Means

14. Heat Of The Moment

15. Illustrated Man

16. One More Drink With The Boys

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