RHAPSODY OF FIRE: The Cold Embrace Of Fear – A Dark Romantic Symphony [EP]

Ein vertonter Kinofilm, der seinen Ansprüchen nicht ganz gerecht werden kann. Das erhoffte Kopfkino bleibt aus.

Ein episches neues Kapitel sollte es werden. Ein vertonter Kinofilm, dessen Opulenz nur von den eigenen Ambitionen in den Schatten gestellt werden sollte. “The Cold Embrace Of Fear – Dark Romantic Symphony” heißt das Stück, das in sieben Kapitel unterteilt wurde und für das RHAPSODY OF FIRE sogar professionelle Schauspieler ins Boot geholt haben, um den Protagonisten ihrer Geschichte Leben einzuhauchen. Dass Christopher Lee indes erneut den Erzähler spielt, ist ohnehin Ehrensache. Bescheidene Ansprüche stellen die Italiener in der Folge nicht, ihnen gerecht zu werden, ist eine Herausforderung, an der sie sich derweil trotzdem stellenweise die Zähne ausbeißen.

Dafür ist “The Cold Embrace Of Fear” in sich nicht geschlossen genug. Bedenkt man, dass im Grunde nur ein einziger Song auf der EP zu finden sein soll, dann greifen die einzelnen Kapitel teilweise nicht schlüssig genug ineinander. Dabei ist der Beginn noch so vielversprechend: Nach dem atmosphärischen Hörspielauftakt “ACT I – The Pass Of Nair-Kaan”, der zusammen mit dem folgenden Übergang “ACT II – Dark Mystic Vision” gar Filmmusikcharakter aufweist, folgt mit “ACT III – The Ancient Fires Of Har-Kuun” schon das Herzstück der Veröffentlichung.

RHAPSODY OF FIRE lassen die Bombast-Latte durch die Decke schießen

In einer Viertelstunde ziehen RHAPSODY OF FIRE ein Melodic Metal-Monstrum auf, welches nicht zuletzt aufgrund seiner ausgeprägten Symphonic-Elemente die Bombastlatte durch die Decke schießen lässt. Ziemlich ordentlich, doch das kennt man ja bereits von den Königen des Kitsches. Einen Titel, den RHAPSODY OF FIRE mit dem akustischen “ACT V – Neve Rosso Sangue” energisch zu behaupten wissen; in der Tat ist die italienische Schlagernummer vor lauter Schmalz nur schwer zu ertragen. “ACT VI – Erian’s Lost Secrets” entschädigt hierfür teilweise, erinnert zugleich allerdings in Sachen Opulenz stark an THERIONs “Sitra Ahra“.

Und weil RHAPSODY OF FIRE ja eigentlich einen Hörfilm im Sinn hatten, darf am Schluss noch mal Christopher Lee ran, um mit seiner eindringlichen Stimme “The Cold Embrace Of Fear” ausklingen zu lassen – offenes Ende inklusive. Und so fühlt sich diese Veröffentlichung auch an. Die einzelnen Kapitel hängen gerade in der zweiten Hälfte ein wenig in der Schwebe, abseits von “The Ancient Fires Of Har-Kuun” plätschern viele Abschnitte recht unbedeutend vor sich hin. Für Fans ist “The Cold Embrace Of Fear” zwar trotzdem eine lohnenswerte Investition, intensives Kopfkino findet bei den Italienern diesmal allen Anstrengungen zum Trotz nicht statt.

Veröffentlichungstermin: 15.10.2010

Spielzeit: 35:47 Min.

Line-Up:

Fabio Lione – Vocals
Luca Turilli – Guitars
Alex Staropoli – Keyboards
Patrice Guers – Bass
Alex Holzwarth – Drums

Produziert von RHAPSODY OF FIRE und Sascha Paeth
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.rhapsodyoffire.com

RHAPSODY OF FIRE “The Cold Embrace Of Fear – A Dark Romantic Symphony” Tracklist

01. ACT I – The Pass Of Nair-Kaan
02. ACT II – Dark Mystic Vision
03. ACT III – The Ancient Fires Of Har-Kuun
04. ACT IV – The Betrayal
05. ACT V – Neve Rosso Sangue
06. ACT VI – Erian´s Lost Secrets
07. ACT VII – The Angels´ Dark Revelation

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