REGURGITATE: Sickening Bliss

Nein, REGURGITATE bieten nichts Neues. Ja, die Scheibe ist geil. Und wie.

Wenn dir einer auf den Sack geht, dann lass ihn einfach links liegen, es lohnt sich sowieso nicht gegen ihn zu wettern. Quatsch, natürlich tut es das. Also hau dem verdammten Pisser auf´s Maul, bis er Blut spuckt. So wie es REGURGITATE auf ihrem neuen Streich tun. Denn obwohl die Band schon seit mehr als 16 Jahren existiert, haben sie noch immer viel zu sagen. Das ist zwar nicht jugendfrei, aber schön, dass sie sich durch ihr Geballer noch immer einen Ausgleich schaffen und sich austoben können.

Und was soll ich sagen, Sickening Bliss steht seinem Vorgänger Deviant in nichts nach. Immer noch wird der derbste, widerlichste Grindcore der alten Schule geboten, den man irgendwo finden kann. Hier herrschen die schön punkig-crustigen Riffs, die Gitarrist Urban Skytt so wunderbar schreibt, hier gibt es das grobe, simple Uptempo-Drumming vom guten Jocke, der wie immer auch sehr gerne blastet, dass die Schwarte kracht. Ohne Gründungsmitglied und Sänger Rikard ginge natürlich nichts, doch statt nur zu kreischen jagt er seine Vocals auch gerne durch den Harmonizer, viel mehr als auf den Alben zuvor. Eigentlich bin ich davon kein großer Fan, aber zu REGURGITATE passt das wie die Faust aufs Auge, das kommt unbeschreiblich dreckig und widerlich.

Und ja, sie haben an sich gearbeitet, selbst wenn die Fortschritte nur geringer Natur sind. Das schwedische Quartett lässt hier und da Atmosphäre einfließen, die Geschwindigkeit wird zugunsten der Düsternis gedrosselt, wie der morbide Anfang von Reborn in Latrinic Ecstasy oder das Zwischenstück Addiction (an Unconditional Love for Blasphemous Perversions) zeigen. Ansonsten sind REGURGITATE stark wie eh und je, das Quartett steht weniger für Überraschungen als für Qualität. Klar, man könnte sich auch einfach noch mal Deviant anhören, aber Killer wie (We Are) Sadistic Hateful Scum oder Battered with a Brick, das wirklich genauso klingt wie es heißt, würde man schmerzlich vermissen.

Fassen wir kurz zusammen: Nein, REGURGITATE bieten auch auf Sickening Bliss nichts Neues. Ja, die Scheibe ist geil. Und wie. Außerdem ist sie verdammt morbide, das genial-ätzende Artwork könnte den Hörer nicht besser vorwarnen. Ja, Sickening Bliss ist abwechslungsreich, brutal, schnell, groovy und einfallsreich und steht dem Vorgänger in nichts nach. Zum alten Eisen gehören REGURGITATE also noch lange nicht, mit den jungen Wilden wie GADGET und WATCHMAKER kann die Scheibe dann doch nicht ganz mithalten. Aber dann wären sie ja auch die totalen Übermeister. Grindfanatiker der alten Schule muss man jedoch – sofern sie sich weigern – zum Kauf prügeln. Genau.

Veröffentlichungstermin: 20. Oktober 2006

Spielzeit: 36:08 Min.

Line-Up:
Rikard Jansson – Vocals
Urban Skytt – Guitar
Glenn Sykes – Bass
Jocke Pettersson – Drums

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.regurgitate.net

Tracklist:
1. Bliss
2. Abducens Eminence
3. Euphoric State of Butchery
4. Cocoon of Filth
5. Putrid Serenity
6. Tenderizing the Malformed
7. Violent Necrophilc Climax
8. Cavernous Sores
9. Reborn in Latrinic Ecstasy
10. Bleed on Me
11. Gutrot Hogfrenzy
12. Undying Lust for Cadaverous Molestation
13. Battered with a Brick
14. Devoured by Ghouls
15. Addiction (an Unconditional Love for Blasphemous Perversions)
16. (We are) Sadistic Hateful Scum
17. Worm Eater
18. Perish in Blood
19. Upheaval of Human Blood
20. Bathedin Feculence
21. Bestial Sons of Devastation
22. Defile
23. Deterioration of Grated Genitals
24. Excremental Ingestment
25. Hacksaw Hysterectomy
26. Catatonic Possession

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