RED AIM: Niagara

Diese Platte hat nur zwei Fehler: 1. Sie hätte schon im Sommer rauskommen sollen. 2. Man braucht eigentlich mindestens einen Ford Mustang Cabrio, um sie richtig würdigen zu können.

Sommer, Sonne, Dosenbier, und dazu herrlich schwofende Rockmusik. So hab ich mir den Sommer vorgestellt. So war er auch teilweise, bis auf die Tatsache, das Dosenbier heutzutage kaum noch zu kriegen ist. Und diese Platte war im Sommer leider auch noch nicht zu kriegen, obwohl sie der ideale Soundtrack gewesen wäre. Also heißt es, bis nächstes Jahr warten, um bei den Klängen von RED AIM anderen Leuten in ihren Ami-Schlitten neidisch hinterher zu gucken. (Aber natürlich funktioniert diese Platte auch im Winter. )

RED AIM aus Saarbrücken haben wieder etwas mehr zu ihren Stoner-Wurzeln zurückgefunden, eine fette Schippe 70er draufgelegt, und sich ansonsten auf das besonnen, was Hardrock ausmacht: Fette Riffs, starkes Songwriting, Energie und der Hagener Kinderchor unter der Leitung von Dirk Steinnagel (cooler Einsatz, vor allem bei „Salamander“). Eingebettet in eine wirklich gute Produktion mit einem Hammer-Sound macht dieses Album richtig Spaß. Gutes, einfallsreiches Songwriting, catchy Melodien, schön viel Dreck, etwas Sleaze, mächtige Schweineorgel (JON LORD hätte seine helle Freude), und viel Groove… einfach gut eben.

Songs wie „Almost Night Train“ rocken schön stonig, ohne zu sehr an die Über-Götter KYUSS zu erinnern. „Ghost of Beluga“ geht direkt in Bauch und Kopf und ist dort nur sehr schwer wieder heraus zu kriegen. Stonige, kleine Instrumentals („The invisible Ray“) wechseln mit richtigen 70er Stampfern in URIAH HEEP – Tradition ( „Niagara“).

Das hört sich jetzt alles irgendwie geklaut an, ist es ja auch (was ist schon neu?), aber RED AIM verstehen es blendend aus all diesen Versatzstücken ihr eigenes Ding zu drehen und neu und frisch zu klingen. Die Band hat ihre eigene Identität entwickelt, ihr eigenes Image kreiert und wird hoffentlich endlich ihren Weg nach oben gehen. Ausserdem hat jede Band, die einen Song „Crying is Blackmail“ nennt, den Durchbruch verdient!

Spielzeit: 49.16 min. Min.

Line-Up:
Dr. Don Rogers- Vocals

B.B. Foxworth – Guitars

El Davide – Bass

Mitch Buchanan- Drums & Percussion

Ray Volva – Hammond, Rhodes & Bells

Produziert von Gordon Bleu
Label: Metal Blade

Homepage: http//www.redaim.com

Tracklist:
1.Saputra

2.Salamander

3.Almost Night Train

4.Ghost of Beluga

5.The Stupidity of going East

6.Sisal Sister

7.The invisible Ray

8.Niagara

9.Hard 16

10.Matula

11.Matador

12.Rivolta

13.Parachute

14.Crying is Blackmail

15.Burnout in

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