RATA BLANCA: El Camino Del Fuego

Im klassischen Line-up liefern RATA BLANCA gewohnte Kost – unterhaltsamen Hard Rock der alten Schule, der jedoch gerade im Gitarrenbereich etwas abwechslungsreicher gestaltet sein könnte.

Endlich mal ein Underground Symphony-Release, der auch für Leute interessant sein könnte, die mit dem Italo-Metal, für den das Label bekannt ist, wenig bis gar nichts anfangen können. Allen, denen RATA BLANCA noch kein Begriff ist, sei gesagt, dass es sich dabei um die wohl erfolgreichste argentinische Hardrock/Metal-Band handelt, die sich nun im beliebten Line-up mit Sänger Adrián Barilari reformiert hat, um die Welt mit einem weiteren Album zu beglücken.
Alte Fans werden sich freuen, dass es auf “El Camino Del Fuego“ keinerlei Trendanbiederungen gibt, sondern vielmehr gewohnte Kost. Ob man dies nun als Stagnation oder Verlässlichkeit betrachtet, ist sicherlich Ansichtssache. Fakt ist aber, dass die Musik, die eine Mixtur aus dem Hard Rock der alten Schule und Melodic Metal darstelt, richtig gute Laune macht. Crunchige Gitarren, die zusammen mit Bass und Drums schon mal mächtig grooven, treffen auf dezent im Hintergrund gehaltene Hammond-Orgeln, und obendrauf thront Adrián Barilari mit seiner charakteristischen Stimme, die mal richtig rau, mal sehr gefühlvoll oder voller Pathos den Songs das i-Tüpfelchen aufsetzt. Dabei sind es neben den spanischen Lyrics gerade die RATA BLANCA-typische Melodieführung (man höre nur mal den Refrain von “Lluvia Púrpura“)und eben diese Stimme, die den Wiedererkennungswert der Band ausmachen. Besonders stark sind aber gerade die Songs, bei denen sich Barilari offenbar eher an RAINBOW orientiert, denn diese leicht klassisch angehauchten Gesangslinien stehen ihm ebenfalls sehr gut zu Gesicht, sei es beim flotten “La Canción Del Guerrero“ oder beim epischen “Sinfonía Fantástica“, dessen Refrain schon fast musicalartig rüberkommt. Eine typische RATA BLANCA-Ballade darf natürlich auch nicht fehlen, und so werden beim von getragenen Orgelklängen und verträumten Gitarrenleads dominierten “Cuando La Luz Oscurece“ deutliche Erinnerungen an alte Balladen der Band wach. Beim äußert neoklassisch ausgefallenen, speedigen “En Nombre De Dios?“ hingegen zeigt Bandleader Walter Giardino dann aber, dass er auch ein richtiger Flitzefinger ist und es mit einem Yngwie Malmsteen durchaus aufnehmen kann. Insgesamt ist sein Leadgitarrenspiel jedoch angenehm zurückhaltend und songdienlich.
Leider haben sich mit “Abeja Reina“ und “Señora Furia“ aber auch zwei schwächere Songs eingeschlichen, und das Gitarrenriffing ist über ein ganzes Album hinweg doch etwas zu eintönig, so dass sich – auch wenn die einzelnen Songs für sich genommen meist äußert unterhaltsam und kurzweilig sind – doch beim Durchhören des ganzen Albums etwas Langeweile breit macht. Zudem ist der Sound der Rhythmusgitarren, wie auch schon bei Giardinos “Temple“ teilweise etwas zu synthetisch. Dennoch alles andere als ein schlechtes Album, und wer mal über den europäischen oder nordamerikanischen Tellerrand hinausschauen möchte, kann “El Camino Del Fuego“ bei Hellion Records bekommen.

Spielzeit: 55:14 Min.

Line-Up:
Walter Giardino – Guitars

Adrián Barilari – Vocals

Hugo Bistolfi – Keyboards

Guillermo Sánchez – Bass

Fernando Scarcella – Drums
Label: Underground Symphony

Homepage: http://www.rataweb.com.ar

Tracklist:
1. El Amo Del Camino

2. Volviendo A Casa

3. La Canción Del Guerrero

4. Abeja Reina

5. Lluvia Púrpura

6. Señora Furia

7. Sinfonía Fantástica

8. Cuando La Luz Oscurece

9. En Nombre De Dios?

10. Caballo Salvaje

11. Mujer Amante (Acústico)

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