PURGATORY: Luciferianism

Das Fegefeuer lodert wieder.

Lange war es ruhig um die deutschen Death Metaller PURGATORY. Von der Split mit POLYMORPH im Jahre 2003 mal abgesehen erschien das letzte Output der Band, Blessed With Flames Of Hate, vor ganzen vier Jahren, nämlich 2000. Aber eine Veröffentlichungsflut haben die Musiker ja nie über uns brechen lassen. Umso besser, denn das, was kam, hat es im Allgemeinen schon sehr in sich.

Luciferianism, dessen offizielle Release-Party ja bereits auf dem PARTY.SAN OPEN AIR 2004 stattfand, macht da keine Ausnahme: Death Metal der alten Schule aus dem Land der Nullen (ich meine natürlich die Postleitzahlen, was denkt ihr denn?). Direkt und durch die Wand, ohne unnötigen Ballast, aber nichtsdestotrotz mit guten Ideen und Wiedererkennungswert.

Dass die Band nach elf Jahren Bestehen kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, dürfte nur rechtens sein, doch leider dümpelt sie trotzdem noch eher im Untergrund herum. Die heutige Zeit ist die Zeit für andere Sounds, wie man weiß. Aber natürlich ist es nicht an den Ewiggestrigen, diese Musik zu supporten, sondern auch einfach an den Leuten mit gutem Musikgeschmack. Und wer den hat, der findet ganz sicher auch Luciferianism gut. PURGATORY drehen gekonnt Death Metal aus allen Teilen der Welt durch den Fleischwolf, würzen dieses multikulturelle Stücke harte Musik mit der angenehmen, rauen Stimme von Sänger Sick und lassen das ganze auf voller Hitze so lange garen, bis ein wirklich gutes Stück Musik herauskommt.

Traditionelle Todesblei-Stücke wie Bloodsoil Revelation, Seeds Of Annihilation oder die Walze None Divine Passion sind das Fundament der Scheibe, mit ihrer kompromisslosen, treibenden Art eine überaus geeignete Basis. Aber auch Ausgefallenes und Ohrwürmer hat Luciferianism zu bieten. In Fervent Eyes ist ein Midtempo-Stampfer der Extraklasse mit tollen Harmonien. Judas Billygoats/Judasböcke hingegen ist eine sehr ausgefallene LEMMING PROJECT-Coverversion mit einem thrashig-vertrackten Gerüst und deutschem Text. Anfangs eher gewöhnungsbedürftig, aber danach sogar eine Art Aha-Effekt.

Einen solchen stellt Luciferianism an sich dar. PURGATORY haben mit diesem Release recht deutlich klar gemacht, dass altes Eisen heutzutage keineswegs rostig sein muss.

Veröffentlichungstermin: 23.08.2004

Spielzeit: 34:43 Min.

Line-Up:
Sick – Vocals

René – Gitarre

Lutz – Drums

Andy – Bass
Label: Animate Records

Homepage: http://www.purgatory666.de

Email: purgatory666@web.de

Tracklist:
01. Bloodsoil Revelation

02. Seeds Of Annihilation

03. Death World Struggle

04. Fervent Eyes

05. The Serpent`s Creation

06. The Inexorable Darkness

07. Judas Billygoats / Judasböcke

08. None Divine Passion

09. Luciferic

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