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PRONG: Power of the Damager

Der grandiose Beginn einer Wiederauferstehung…

Diese Platte will nicht dein Freund sein. Sie möchte nicht Schönes, nichts Gutes und nichts Helles in dein Zuhause bringen. Sie möchte dir nicht wehtun, aber die Realität tut manchmal eben weh. Sie wird nicht dafür sorgen, dass es dir schlecht geht, aber wenn es soweit ist, wird sie neben dir stehen und sagen: Das habe ich Dir doch immer gesagt! Sie ist nicht böse, sondern einfach ehrlich.
Und sie ist gerade deswegen richtig gut.
So gut, wie man es nicht mehr erwarten durfte, von einer Band, die ihre großen Zeiten schon lange hinter sich zu haben schien. Nach dem wirklich peinlich mißlungenen Scorpio Rising, dessen Veröffentlichung Gott sei Dank schon 4 Jahre zurückliegt, gerade genug, um es zu vergessen, ist dieses Album ein Glanzstück an Stärke, Hass und Nihilismus, das an die seligen Beg to differ-Zeiten erinnert, wenn es auch nicht an diese Klasse heranreichen kann.
Der für mich immer schon überflüssige Industrial-Ballast aus Rude Awakening-Zeiten wurde nahezu komplett abgelegt und die Songs konzentrieren sich auf Gitarre, Bass, Drums und die wieder erstarkte Stimme von Tommy Victor. Und beweisen, dass dieses Gerüst einfach das beste ist, um den negativen Realismus der die Musik von PRONG schon immer ausgezeichnet hat, wieder zu transportieren. Diese spezielle, nihilistische Atmosphäre, die aber immer genug Kraft zum Weitermachen vermittelt, können neben PRONG höchstens noch KILLING JOKE oder GODFLESH zelebrieren. Gegen diese Bands, sind die meisten ach so nihilistischen Bands nur ein Haufen lachender Pandabären beim Gänseblümchen pflücken. Wäre PRONG eine Farbe, so wäre es die von getrocknetem Blut auf dreckigem Asphalt. Wäre PRONG ein Gegenstand, so wäre es ein verschlossener Notausgang. Trotzdem lässt dich diese Platte immer weitermachen, denn sie besitzt ein weiteres Attribut, dass schon im Titel vorkommt: Power! Ausweglosigkeit mit der Power trotzdem weiter zu gehen, wenn man so will.
Und die spezielle Power, die dieser Damager besitzt, besteht in einer supertighten Band, fetten Riffs (3rd Otion – Hammer!) und einer staubtrockenen Produktion. PRONG haben zurück zum Song und zum Sound gefunden und alles andere diesen Maßstäben untergeordnet. Das Schlagzeug klingt wunderbar natürlich (man höre nur mal den Einstieg zu The Banishment), Bass und Gitarre schrammeln fett und realistisch und man hat beim Hören das Gefühl, als würde man neben der Band im Proberaum stehen und nicht als würde eine Armee von virtuellen Klangkörpern die Songs im Auftrag der Band abspulen. Auch hier ist Ehrlichkeit Trumpf.
Und was die Songs angeht, ist die Mehrzahl absolut gelungen. Staubtrockene, harte Riff-Monster, die Metal bis auf das Skelett entkleiden, das Knochenmark aussaugen und die leere Hülle mit Stahlbeton ausgießen. No Frills – just Kills. Das bereits erwähnte 3rd Option , der Titeltrack -. geil, das wunderbar sperrig-groovige The Banishment mit klassischen PRONG-Oberton-Quietsch-Riffing, das melodiösere und sehr eindringliche Can´t´stop the Bleeding und am Ende das Hass-Juwel Changing Ending Troubling Times, der Opener Looking for them – alles Klasse-Songs.
Zwischendurch gibt es den ein oder anderen nicht ganz so packenden Track, aber das war auf PRONG-Alben eigentlich auch schon immer so. Die Klasse der genannten Tracks gleicht dies aber völlig aus und rechtfertigt den Kauf dieses Albums für den Fan sowieso, aber jeder, der gerne mal der Realität ins Auge sieht, sollte sich dieser Platte nicht verschließen.
Der Anfang einer Wiederauferstehung…

Veröffentlichungstermin: 05.10.2007

Spielzeit: 48.33 Min.

Line-Up:
Tommy Victor – Guitars & Vocals
Monte Pittman – Bass
Aaron Rossi – Drums

Produziert von Tommy Victor
Label: 13th Planet Records

Homepage: http://www.prongmusic.com/

Tracklist:
1. Looking for them
2. No Justice
3. 3rd Option
4. Pure Ether
5. Power of the Damager
6. The Banishment
7. Worst of it
8. Spirit Guide
9. Massages inside of me
10.Can´t stop the Bleeding
11.Bad Fall
12.Changing ending troubling times

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