PRIMORDIAL: Spirit The Earth Aflame

Auf diesem Werk wird der Kurs von "A Journey´s End" weitergeführt, wieder dominieren überlange Stücke mit wenigen, dafür aber sehr flächendeckenden Riffs, der erhabene Sänger und die feierlich-melancholische Atmosphäre. Trotzdem fehlt irgendwie der letzte Kick…

Es ist schwer, dieses Album zu rezensieren – sehr schwer. Ich befinde mich nämlich in einem Zwiespalt. Einerseits ist PRIMORDIALs neues Werk ein Kunstwerk, andererseits vermag es mich nicht so sehr zu berühren, dass ich wirklich sagen könnte, man bräuchte es unbedingt. Ich versuche einfach mal, es zu beschreiben…

Wer den Vorgänger “A Journey’s End” kennt, der merkt sofort, dass es sich bei “Spirit The Earth Aflame” um die logische Fortsetzung des eingeschlagenen Kurses handelt. Es dominieren wieder überlange Kompositionen, die von wenigen, dafür aber kilometerlangen Riffs, einem überwiegend langsamen Tempo und der eindringlichen, unglaublich gewaltigen Stimme Alan Averills leben. Dazu gesellen sich zeitweise Ausbrüche in Black Metal-Gefilde (“Glorious Dawn”). Neu ist der ungemein druckvolle Sound, außerdem ist eine Verbesserung des Sängers zu bemerken.

Auch “Spirit The Earth Aflame” besitzt diese PRIMORDIAL-typische Atmosphäre

“Spirit The Earth Aflame” erschlägt den Hörer beinahe durch die sehr brachial wirkenden Songs, auch wenn sie weder schnell noch brutal sind – PRIMORDIAL haben das nicht nötig, um diese geballte Kraft des Metals zu erzeugen. Das schaffen sie vielmehr durch die massiven Gitarrenwände und die hymnischen, wie gesagt, sehr eindringlichen Vocals. Da liegt jedoch mein Problem mit der Platte: es fehlen packende Melodien. Zwei Riffs über acht Minuten, wenig Tonsprünge im stets erhabenen Gesang, da ist es schwer, nicht ein wenig gelangweilt zu sein. Außerdem fehlen Abwechslungen wie beispielsweise ein ruhiger Folk-Song (den es auf “A Journey’s End” noch gegeben hat).

Trotzdem aber wirkt das Album, denn es besitzt diese PRIMORDIAL-typische, feierlich-melancholische Atmosphäre, die das Werk letztendlich irgendwie doch zu etwas Besonderem macht. Und dann sind da immer wieder diese Momente, die eben doch durch Mark und Bein gehen, wie in “Gods To The Godless”, meinem Favoriten auf der Platte, in “The Burning Season” oder vor allem bei dem Instrumental “The Cruel Sea”, das seinem Namen alle Ehre macht.

Vielleicht muss man auch das Booklet haben, um die volle Kraft dieses Werks zu spüren – ich weiß es nicht. So kann ich jedenfalls weder eine Kaufempfehlung aussprechen noch kann ich vom Kauf abraten. Wem “A Journey’s End” gefallen hat, der wird aber wahrscheinlich auch dieses Album mögen.

Spielzeit: 51:22 Min.

Line-Up:

P. MacGawlaigh – Bass, Bodhran
S. O’Laoighaire – Drums, Percussion, Bodhran
C. MacUiliam – Guitar, Mandolin, Whistle
A: Namtheanga Averill – Voices

Produziert von Mags
Label: Hammerheart Records

Homapage: http://www.clubi.ie/primordial

PRIMORDIAL “Spirit The Earth Aflame” Tracklist

1. Spirit The Earth Aflame
2. Gods To The Godless
3. The Soul Must Sleep
4. The Burning Season
5. Glorious Dawn
6. The Cruel Sea
7. Children Of The Harvest
8. To Enter Pagan (Bonutrack – nur Digipak)

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