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PRAYING MANTIS: Sanctuary

Ein überzeugendes Album für NWoBHM-Fans, die es gerne melodisch mögen.

Schon beim flotten Opener In Time zieht die Band alle Register ihres Könnens. Da ist fast schon zu viel des Guten. Es gibt hochmelodische Gitarrenleads – das PRAYING MANTIS-Trademark schlechthin -, flottes Schlagzeugspiel und leidenschaftlichen, melodischen Gesang. Dass die Troy-Brüder ein sicheres Gespür für schmeichelnde NWoBHM-Klänge haben, ist kein Geheimnis. Frontmann Mike Freeland hat sich bei den erfolgreichen Festivalauftritten beim BANG YOUR HEAD und beim HEADBANGERS OPEN AIR bereits von seiner Schokoladenseite gezeigt. Auch auf Platte macht er eine sehr gute Figur und fügt sich bestens ins Bandgefüge ein. Wie schon seine Vorgänger verhindert er, dass die Musik zu glatt klingt, ohne dass die Melodien darunter leiden. Bisweilen werden sogar Erinnerungen an Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) wach.

Ein Song wie So High wäre in 80ern sicherlich als Single ausgekoppelt worden. Heute ist im Radio leider kein Platz mehr für neue Melodic Rock-Hits. Doch das ändert nichts an der Qualität der Musik. Auch das eher sanfte Lonely Way Home hat großes Ohrwurmpotenzial. Es spricht für die Klasse der Band im allgemeinen und des Albums im besonderen, dass nach diesen beiden Höhepunkt nicht der große Einbruch kommt, sondern mit Touch The Rainbow ein weiterer Melodic Rock-Hammer folgt.

In Zeiten, wo diverse Symphonic Speed Metal-Gruppen krampfhaft immer neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, wird bei PRAYING MANTIS erfrischend moderat agiert. Auch die flotteren Stücke haben reichlich Platz zum Atmen und das Schlagzeug klingt noch schön natürlich. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Alben wurden die Songs überraschend kompakt arrangiert. Einzig beim bereits erwähnten Opener verzettelt sich das Quintett ein wenig beim Songaufbau. Keine Frage, in dieser Form hätte Sanctuary auch schon vor 25 Jahre erscheinen können. Anno 2009 haben PRAYING MANTIS immer noch einen gewissen AOR-Touch, doch die Gitarren stehen klar im Vordergrund. Wer Lust auf einen Nostalgietrip hat, bekommt ihn hier ohne lästige Spinnweben, dafür in Farbe und Stereo! Fans der Band können, nein müssen eh blind zugreifen. Klar, ein Lied wie Highway ist kein NWoBHM-Klassiker. Aber als Ganzes kann das Album überzeugen und – das behaupte ich jetzt mal – braucht keine Angst vor dem Vergleich mit den Frühwerken haben.

Veröffentlichungstermin: 05.06.2009

Spielzeit: 50:56 Min.

Line-Up:
Mike Freeland: Gesang
Tino Troy: Gitarre
Andy Burgess: Gitarre
Chris Troy: Bass
Benjy Reid: Schlagzeug

Produziert von Andy Reilly
Label: Frontiers

Homepage: http://www.praying-mantis.com

MySpace: http://www.myspace.com/prayingmantisrock

Tracklist:
1. In Time
2. Restless Heart
3. Tears In The Rain
4. So High
5. Lonely Way Home
6. Touch The Rainbow
7. Threshold Of A Dream
8. Playing God
9. Highway
10. Sanctuary

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