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POWDER: Powder

Modernes, poppiges Metal Album mit einigen guten Songs und einer interessanten Sängerin, dem aber einfach der Tiefgang fehlt.

Aus dem Musikermekka LA stammt diese völlig abgefahrene Band. Damit leben POWDER direkt neben den Ehrfurcht erregenden Hallen des Los Angeles Guitar Institute, in denen auch manchmal solch illustre Leute wie John Petrucci oder Joe Satriani einen Vortrag halten.

Keine Angst, hier handelt es sich nicht um jazzige oder progressive Musik. Im Gegenteil – wenn man mal einen Blick auf das Cover wirft, fühlt man sich eher an die Love Parade und an dort gespielt Musik erinnert. Das ist es natürlich auch nicht, sonst würde die Scheibe wohl kaum als Promo bei uns landen. Nachdem jetzt alles besprochen wurde, was POWDER nicht ist, zu dem, was POWDER macht: Das Quartett spielt modernen Alternative Rock/Metal, mit viel Energie, Melodie und einem Hauch Elektronik. Im Zentrum stehen die fetten, heftig verzerrten dropped Gitarrensounds, die den Kontrast zu der hohen, klaren Stimme von Sängerin Ninette darstellen. Das ganze wird in höchst wirksame poppige Songstrukturen und Melodieführungen gebettet. Es entstehen um die drei Minuten lange Songs, die komplett auf instrumentale Soloarbeit verzichten und sich zwischen Sing-Along-Songs und Songs mit etwas alternativerem Charakter bewegen. Zu den Songs erster Kategorie zählt der treibende Track „Seat Of My Pants“ und die Single „Up Here“, die gleich in zwei Versionen auf der Scheibe vertreten ist, einmal als „radio edit“ und als Langfassung, die den Untertitel „eXtendo miX-o-matic“ trägt. Das eher schräge „Sonic Machine“ kann ebenfalls mit einem kraftvollen, wie einprägsamen Refrain aufwarten und zeigt viele Elektronik Spielereien, genauso wie „Tarnished“. Von der balladesken Seite zeigen sich POWDER in „Bite My Tongue“, das vom Gesang an Alanis Morisette erinnert, ohne dabei einen qualitativen Vergleich ziehen zu wollen.

Insgesamt ist das wirklich eine nette Ansammlung an gelungenen, poppigen Songs, die auch einen hervorragenden, kraftvollen Sound spendiert bekommen haben. Die Kontraste zwischen der heftigen, groovenden Gitarrenarbeit und dem poppigen Gesang kommen schön zur Geltung und auch die Melodieführung weiß zu überzeugen. Der Hang zur Moderne wird der Band ebenfalls nicht zum Verhängnis. Allerdings bleibt das Ganze irgendwie eine Track-Sammlung. Klar, die Tracks sind wirklich homogen und auf gutem Niveau, wenn man keine außergewöhnlichen Songstrukturen erwartet. Insgesamt bleibt dann aber auch zu wenig, was einen zum Hören des kompletten Albums bewegen könnte. Trotz einiger Soundexperimente und der dynamischen Musik fehlt einfach die Tiefe, um sich mit der kompletten Scheibe länger zu beschäftigen.

Veröffentlichungstermin: 05.04.2004

Spielzeit: 41:00 Min.

Line-Up:
Ninette – Vocals

Phil-X – Guitars

Allan Hearn – Bass

Wylie – Drums
Label: Continental Entertainment Inc.

Homepage: http://www.powdermusic.com/

Email: powderplanet@powdermusic.com

Tracklist:
1. Seat Of My Pants

2. Need A Little Help

3. Bite My Tongue

4. Adore Me

5. I

6. Up Here (radio)

7. Go

8. Monger

9. Tarnished

10. Fly On The Wall

11. Take A Pill

12. Sonic Machine

13. Up Here (eXtend miX-o-matic)

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