blank

PLANET X: MoonBabies

Für die einen ist es die neue CD von PLANET X, für die anderen der längste DREAM THEATER-Zwischenteil der Welt. Im Klartext: "MoonBabies" bietet eine knappe Stunde lang Musik für Musiker von Musikern, die schon beim Gedanken an einen 4/4-Takt Angstzustände bekommen.

Für die einen ist es die neue CD von PLANET X, für die anderen der längste DREAM THEATER-Zwischenteil der Welt. Im Klartext: MoonBabies bietet eine knappe Stunde lang Musik für Musiker von Musikern, die schon beim Gedanken an einen 4/4-Takt panische Angstzustände bekommen.

Die musikalische Ausrichtung ist nicht gerade bahnbrechend, da im Rockbereich TOTO mit Stücken wie Dave´s Gone Skiing und Jake To The Bone und im Metalbereich Sherinians ehemalige Arbeitgeber DREAM THEATER (mit allen ihren Alben) bereits vergleichbare Tonorgien in die Welt gesetzt haben. Dass PLANET X konsequent auf Gesang und konventionelle Songstrukturen verzichten, unterscheidet sie allerdings von den beiden oben genannten Bands. Dementsprechend ist ein beiläufiges Anhören nahezu unmöglich, obwohl MoonBabies durchaus mehr zu bieten hat als Frickelsoli und Sonnenbrillen. So wartet der Titeltrack gleich zu Beginn mit einigen abgefahrenen Rhythmuseskapaden auf, bei denen klar wird, dass hier absolute Vollprofis am Werk. Kompromisslos spielt sich das Trio hier durch die wirrsten Arrangements, wodurch eine eigentümliche Atmosphäre entsteht. Im weiteren Verlauf des Albums wird allerdings auch deutlich, dass dies alleine kein Garant für ein überzeugendes Album ist. Sicherlich sorgen die Kompositionen wegen ihrer nahezu perfekten Umsetzung auch beim zehnten Anhören für offene Münder unter Hobbymusikern. Doch über weite Strecken fehlt es MoonBabies an zwingenden Ideen, die auch einem Normalsterblichen im Ohr hängen bleiben. Außerdem mangelt es an Abwechslung, da wirklich jedes Stück heftige Gitarrenteile, bizarre Keyboardsounds, jazzige Einsprengsel und groovende 13/8-Takte in sich vereint.

Dass dies bei solcher Musik nicht unbedingt immer gleich der Fall sein muss, hat das mitreißende GORDIAN KNOT-Debüt seinerzeit bewiesen.

PLANET X werden uns aber auch so Dank der Popularität der einzelnen Bandmitglieder und deren unbestreitbaren technischen Fähigkeiten erhalten bleiben. Denn für Freaks, denen nichts zu kompliziert klingen kann, beziehungsweise jene, die alles haben müssen, wo Simon Phillips (der in diesem Fall das Album produziert hat) draufsteht, ist MoonBabies ein Pflichtkauf.

Und sollte es tatsächlich so etwas wie PLANET X-Fans geben (also solche, die das Debüt restlos begeistern konnte), können diese natürlich auch bedenkenlos zugreifen.

Veröffentlichungstermin: 29.07.2002

Spielzeit: 56:47 Min.

Line-Up:
Derek Sherinian: Keyboards

Tony McAlpine: Gitarre

Virgil Donati: Schlagzeug

Gastbassisten: Tom Kennedy, Jimmy Johnson, Billy Sheehan

Produziert von Simon Phillips
Label: Inside Out

Homepage: http://www.xplanetx.com

Tracklist:
1. MoonBabies

2. The Noble Savage

3. Atraxia

4. Tonaz

5. Boy With A Flute

6. Interlude In Milan

7. Digital Vertigo

8. Ground Zero

9. Midnight Bell

10. Ignotus Per Ignotium

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner