PESTILENCE: Obsideo

Bereits vier Jahre ist es her, dass PESTILENCE wieder zurückgekommen sind. Obsideo ist das dritte Album dieser zweiten Epoche, und PESTILENCE zeigen sich wie immer technisch versiert und todesmetallisch abwechslungsreich. Wer Doctrine wegen dem Gesang Mamelis verabscheute, dürfte sich an Obsideo wieder erfreuen – denn nicht nur gesanglich schauen PESTILENCE wieder zurück – und gleichzeitig nach vorn. 

In einer sauberen Produktion holzen sich die Holländer durch progressive, technische Death Metal-Welten, erinnern gekonnt an CYNIC und ATHEIST. Raffinierte Gitarrensoli werden geboten, ohne in perlendes Genudel um des Genudelns willen abzudriften. Schlagzeugtechnisch zieht David Haley alle Register und geht eine perfekte Einheit mit Bassist Georg Baier ein. Dieser mag nicht so eigensinnig sein wie Fretless-Gott Jeroen Paul Thesseling, aber er macht einen guten Job und liefert den nötigen Boden für die musikalische Akrobatik der Saitenhexer-Fraktion (ausser in Transition, wo er sich mal schön in den Vordergrund spielt). Anspieltipps herauszupicken erlaubt Obsideo nicht, denn PESTILENCE zeigen sich in jedem Song abwechslungreich, verrückt und gleichzeitig todesmetallisch roh.

Fazit: PESTILENCE dürften mit Obsideo weder alte noch neue Fans enttäuschen. Ja, die Zeiten von Martin van Drunen als PESTILENCE-Sänger und von Alben wie Testimony of the Ancients sind für immer vorbei – aber Obsideo ist frech und abgefahren genug, um Respekt, Wohlwollen und mehr als genug Daseinsberechtigung zu verdienen.

Patrick Mameli – Bass, Gitarren, Vocals

Patrick Uterwijk – Gitarren

David Haley – Drums

Georg Baier – Bass

1. Obsideo

2. Displaced

3. Aura Negative

4. NecroMorph

5. Laniatus

6. Distress

7. Soulrot

8. Saturation

9. Transition

10. Superconscious