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PATH OF SAMSARA: Black Lotos

Gestrafft, rockiger und immer noch in den 70ern zu Hause. PATH OF SAMSARA machen mit ihrem Zweitwerk einen großen Schritt nach vorne.

Alles im Zeichen der Spiritualität. Seit dem selbstbetitelten Debüt haben PATH OF SAMSARA offenbar zu sich selbst gefunden. Die spirituelle Seite der Band wird extrovertiert nach außen getragen, zwischen bedeutungsschwangerer Symbolik und einer guten Dosis Esoterik wird eine fast schon rituelle Messe abgehalten. Egal welchen Ursprungs diese geheimnisvolle Motivation ist, “Black Lotos” findet so zu einer stimmigen Komposition. Die bezifferten Interludes zeichnen etwa ein meditatives wie okkultes Bild und sorgen so für die richtige Gemütslage, auch wenn der Übergang von “11” zum eröffnenden Titelstück etwas hart ist.

Womit wir schon im Geschehen wären, das umgehend einen gereiften Eindruck hinterlässt. Im direkten Vergleich zu “Path Of Samsara” lassen sich in allen Bereichen des Retro-Progressive-Rocks Fortschritte verzeichnen: Die allgemeine Songlänge ging ebenso zurück wie die psychedelischen Eskapaden, wodurch “Black Lotos” direkter, rockiger, aber nicht oberflächlich klingt. Der starke Schluss “Mahakala”, das dynamische Highlight “The Altar” sowie das mit psychedelischen und leicht doomigen Parts angereicherte “The Fields Of Thousand Fires” sind nach wie vor in den 70ern zu Hause, das Augenmerk gilt nun jedoch unverkrampften Riffs mit einer großzügigen Schippe Groove.

“Black Lotos” wurde an den richtigen Stellen gestrafft

Dass das Material sofort ins Bein geht, ist wohl auch der transparent-organischen Produktion zu verdanken. Das Schlagzeug trommelt so gefühlvoll wie der Bass den Unterbau mit Wärme füllt, während die verzerrten Sechssaiter mit ungeschliffenem Touch einen netten Kontrast setzen – nennen wir es mal einen instrumentalen Dreitagebart.

Die größte Veränderung machten wohl die Arrangements durch. “Black Lotos” wurde an den richtigen Stellen gestrafft, potenzielle Längen konsequent zusammengestaucht. Dank einiger Wendungen und verspielter Gitarren, welche unter anderem “Lighthouse” durch sorglose Harmonien bereichern, nutzt sich dieses trockene Schema nicht ab. Die Abwesenheit sperriger bis zäh schleppender Instrumentalodysseen belegt schließlich, dass für das Zweitwerk ausschließlich die Songs selbst im Zentrum der Anstrengungen standen.

Wenn PATH OF SAMSARA zur Messe laden, hat das mittlerweile Konzept und mehr als nur freiwilligen Charakter

Die größte Schwachstelle des Debüts war der etwas wacklige Gesang, der noch Feinschliff nötig hatte. Obgleich aus selbigem weiterhin mehr herausgekitzelt werden kann, zeigt sich die Singstimme nun gefestigter sowie gefühlvoller. Da die Vocals darüber hinaus zugunsten der Gitarre in den Hintergrund gemischt wurden, gerät die Balance nie ins Kippen – PATH OF SAMSARA bewegen sich gesanglich in die richtige Richtung, Aussetzer dürfen getrost als beseitigt abgehakt werden.

Blickt man von der ersten Demo über “Path Of Samsara” bis “Black Lotos”, zeigt sich eine rasante Evolution. Mit jedem Schritt wächst das Kollektiv weiter zusammen und errichtet seinen Altar zugleich mit stoischer Ruhe und Entschlossenheit. Wenn PATH OF SAMSARA folglich zur Messe laden, hat das mittlerweile Konzept und mehr als nur freiwilligen Charakter, auch für spirituell völlig unberührte Musikliebhaber.

Veröffentlichungstermin: 01.12.2012

Spielzeit: 47:26 Min.

Line-Up:
B. – Vocals, Bass
N. – Guitars
B. – Drums

Produziert von Benjamin Hoelzl und Ludwig Maier (Mastering)
Label: 7hard

Homepage: http://www.pathofsamsara.com/
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pathofsamsara

PATH OF SAMSARA “Black Lotos” Tracklist

01. 11
02. Black Lotos
03. Queen Of Skulls
04. Lighthouse
05. 13
06. A Flame Rising
07. The Fields Of Thousand Fires
08. Prayer To My Mother Beyond
09. The Altar
10. 21
11. Mahakala

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