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PACIFICUV: Weekends

Ein spannendes Album für Freunde von Synthie-Rock bis Post Rock, die gerne mal das Tanzbeim schwingen.

Fangen wir doch mal von dieser Seite aus an, dich zu überzeugen: Vielleicht hast ja auch du den Film Drive gesehen. Der Soundtrack zu diesem unbeschreiblich gutem Neo-Noir-Action-Film hat dir dann hundertprozentig auch gefallen. Elektro-Rock im Stil der Achtziger, ein schönes Retrofeeling mit viel Seele. Das ist es, was erheblich zur Klasse dieses Films beiträgt. Parallel zum Entdecken von Drive und dem gleichnamigen Soundtrack trifft das dritte Album des Trios PACIFICUV ein, das gut in die Stimmung dieser Tage passt. Melancholisch, urban, retro und sehr noir ist es, was Weekends auszeichnet. Auch wenn das Konzept hinter diesem Album ein wenig zu hip wirkt, es hilft für das Verständnis der Musik durchaus und leitet durch vierzig abwechslungsreiche und spannende Minuten.

Was machen frisch getrennte Singles an den Wochenenden? Feiern, trübe rumhängen, sich in Affären stürzen, Einsamkeit bekämpfen? PACIFICUV entwickeln ein musikalisches Szenario, stets leicht melancholisch angehaucht, mal ruhig und mal fordernd, mal treibend sowie mal schwebend. Weekends hat einige Highlights zu bieten, aber auch ein paar Durchhänger. Spaß macht das erfreulich unkitischige Album gerade dann, wenn es groovt. Funny Girl ist ein kleiner Hit mit großartigem Gesang, Just4Kix ist eine sehr ruhige Nummer, die schließlich dezent an Fahrt aufnimmt. Entspannt und tanzbar ist Be My Only Shallow Love, und mit Ballerina, das Vocoder-Gesang beinhaltet, sich aber glücklicherweise nie auf das Niveau von EIFFEL 65 begibt, findet sich das heimliche Highlight inmitten der bunten Großstadtklänge auf Weekends. Wenn es atmosphärisch wird nimmt die Treffsicherheit von PACIFICUV jedoch etwas ab. High ist wunderschön, I´m Here (But It´s Not Me), die Post Rock-Ballade Baby Blue und das spacige Unplug Me hingegen verlieren sich ein wenig in belanglosen Momenten.

PACIFICUV machen es Ihren Hörern gleichzeitig einfach und schwer. Einerseits gehen die elf Songs auf Weekends gut und schnell ins Ohr, die Band folgt trotz aller stilistischer Diversität einem roten Faden. Andererseits ist zwischen den vielen gelungenen Songs auch ein wenig Material enthalten, das vom Niveau her abfällt und bewirkt, dass sich Weekends in die Länge zieht. In Sachen Instrumentierung, Darbietung, Gesang, Produktion und Stil ist PACIFICUV ein sehr schönes, spannendes Album gelungen, das durchaus wie ein Soundtrack wirkt. Etwas mehr Konsequenz und etwas mehr Wille zum Verzicht auf diverse Experimente wäre wünschenswert gewesen, wer aber Musik von den TALKING HEADS über MASERATI bis hin zu THE CHROMATICS mag, der kann zu dieser hedonistischen Melancholie sowohl tanzen, als auch weinen.

Veröffentlichungstermin: 10. April 2012

Spielzeit: 40:21 Min.

Line-Up:
Clay Jordan – Guitars, Vocals
Suny Lyons – Guitars, Bass, Keyboards, Vocals
Lemuel Hayes – Drums, Vibes

Produziert von Suny Lyons und PACIFICUV
Label: Marazine Records

Homepage: http://www.pacificuv.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pacificUV/

Tracklist:
1. Friday Night Dream
2. Funny Girl
3. Just4Kix
4. Baby Blue
5. I´m Here (But It´s Not Me)
6. Ballerina
7. Saturday Night Dream
8. Highlights
9. Be My Only Shallow Love
10. Going Home
11. Sunday Night Dream
12. Unplug Me

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