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OVERKILL: Bloodletting

Nachdem ich diese Scheibe jetzt schon bestimmt 20mal gehört habe muss ich freudig feststellen, daß die Band mit dieser Scheibe wieder den Spirit der 80er haben. Ein hervorragendes Album und wieder ein richtiger Klassiker.

Wie doch die Zeit vergeht. So veröffentlichen OVERKILL dieser Tage bereits ihr elftes reguläres Studioalbum. Die Spannung war groß. Sind doch die ersten vier Scheiben allesamt Klassiker, die darauffolgenden nicht mehr so stark, aber immer noch besser als so vieles, was aus dem Bereich Power/Thrash Mmetal kommt. Allerdings muss ich als OVERKILL-Fan der ersten Stunde (war es doch die „Taking Over“, welche mich zum endgültigen Metalfan machte) zugeben, dass die letzten beiden Veröffentlichungen „From the Underground and Below“ und vor allem „Necroshine“ höchst durchschnittlich waren und recht ideen- und belanglos am Hörer vorbeirauschten.

Mit – wie so oft die letzten Jahre – verändertem Line-up spielten Blitz und seine Mannen im Sommer eine neue CD ein. Für die beiden Gitarristen Joe Comeau, welcher ja jetzt bekanntlich bei ANNIHILATOR singt, und Sebastian Marino, welcher sich fürs Familienleben entschieden hat, ist jetzt Dave Linsk mit an Bord. Man ist also zur klassischen Viererbesetzung zurückgekehrt. Auf der Bühne möchte man allerdings weiter zu fünft auftreten.

“Bloodletting” ist die beste Veröffentlichung OVERKILLs in den letzten Jahren

„Bloodletting“ heißt das neue Teil und es gefällt. Auch wenn es sich wieder nicht ganz mit den Scheiben aus den 80ern messen kann, so ist es doch die beste Veröffentlichung der Band in den letzten Jahren. Das Gaspedal wird durchgedrückt und während manche Musiker mit dem Alter ruhiger werden, so scheint es, als würden Blitz und DD.Verni mit ihren fast 40 Jahren nochmal so richtig aggressiv und zeigen allen, wo der „Metal“hammer hängt. Bis auf „Blown away“, welches zu Beginn recht getragen aus den Boxen dröhnt, um zur Mitte des Songs ein typischer OVERKILL-Midtempostampfer zu werden, sind alle Songs schnelle Nummern, versehen mit etlichen Killerriffs und dem unverwechselbaren Gesang von Blitz.

Dieser singt wieder etwas punkig angehauchter und abwechslungsreicher als zuletzt. Er beweist wiedermal, dass er zu den besten und beständigsten Sängern der Szene gehört. Ein Riff jagt das nächste, ohne die typischen OVERKILL-Hooklines zu vergessen („Bleed Me“). Die fette Produktion verleiht den einzelnen Songs den nötigen Biss. Es gibt keine schnulzige oder überflüssige Ballade à la „Promises“, aber leider auch keine typische Hymne im Stile von „In Union We Stand“ oder „One Nation“.

OVERKILL haben es ins neue Jahrtausend geschafft

Alles in Ordnung also, ein starkes Album der New Yorker mit vielen Highlights und auf jeden Fall das bisher härteste seit der „Killing Kind“. Auf einzelne Songs möchte ich gar nicht mehr näher eingehen, da auf der Scheibe auch gottseidank mal wieder kein Ausfall zu finden ist, sondern mit „Bleed me“, dem thrashigen und eingängigen Opener „Thunderhead“ (mit treibenden Drums und coolen Bassläufen) sowie „Death Comes Out to Play“ richtige Alltime-Hits der Band vertreten sind.

Trotzdem gefiel mir die Band in den 80ern besser und die „The Years Of Decay“-Scheibe bleibt unerreicht. Dort sind nämlich etliche abwechslungsreiche, aber trotzdem harte und typische OVERKILL-Songs mit allen der Band so gut zu Gesicht stehenden Trademarks vertreten. Hey, versteht mich bitte nicht falsch. Nachdem ich diese Scheibe jetzt schon bestimmt 20-mal gehört habe, muss ich freudig feststellen, dass die Band mit dieser Scheibe wieder den Spirit der 80er haben. Eine hervorragende Scheibe und wieder ein richtiger Klassiker. Yes! Irgendwie habe ich immer daran geglaubt, dass OVERKILL nochmal einen richtigen Knaller veröffentlichen. Hiermit geschehen.

Freuen wir uns, dass es die Band ins neue Jahrtausend geschafft hat. Freuen wir uns auf die Tour im November mit HALFORD. Freuen wir uns darauf, die Band bald wieder dort zu sehen, wo sie zu Hause ist: nämlich auf der Bühne.

Fans werden nicht enttäuscht sein und müssen zuschlagen.

Line-Up:

Bobby „Blitz“ Ellsworth – Vocals
Tim Mallare – Drums
Dave Linsk – Guitars
DD Verni – Bass

Label: Steamhammer/SPV

Homepage: http://www.wreckingcrew.com

OVERKILL “Bloodletting” Tracklist

1. Thunderhead
2. Bleed me
3. What I’m missin
4. Death comes out to play
5. Let it burn
6. I hurricane
7. Left hand man
8. Blown away
9. My name is pain
10. Can’t kill a dead man

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