OUR SURVIVAL DEPENDS ON US: Painful Stories Told With A Passion For Life

Eigenwillig, authentisch, fernab momentaner Post-Hardcore-Strömungen: OUR SURVIVAL DEPENDS ON US liefern keine leichte Kost, gehen aber tief unter die Haut.

Die österreichische Doom-Front hat ihr zweites Album parat. Eine psychedelische, brutale, liebevolle, eigenbrötlerische, bizarre, seltsame Welt eröffnet sich mit Painful Stories Told With A Passion For Life erneut und OUR SURVIVAL DEPENDS ON US interpretieren von NEUROSIS über MINSK bis hin zu CROWBAR und vielem, das bekannt vor kommt. Aber immer aus einem ganz anderem Blickwinkel heraus. OUR SURVIVAL DEPENDS ON US bläst den Hörer langsam aber sicher in eine Parallelwelt, wo die Riffs ordentlich dröhnen, aber nicht mit nihilistischem Gebrüll unterlegt werden, sondern mit feierlichem Gesang, der wie ein Chor aus Scott Kelly und Andreas Kohl von SHEPHERD klingt. OUR SURVIVAL DEPENDS ON US beginnen dabei recht schnörkellos und erdig, werden von Song zu Song aber bizarrer.

Last Act Of Bravery könnte noch als Retro-Doom zählen, aber I Will Not Obey wird dann fast schon zu einer Bong-Version von CULT OF LUNAs Eternal Kingdom. Auch das tiefe und unbequeme Angel Ranger mit seinem Violineneinsatz und das dynamische mit seinen schönen Gesangslinien The Shadowstalker führen den Weg von Painful Stories Told With A Passion For Life gekonnt weiter, der Höhepunkt ist aber das zutiefst zeremonielle und massive Collecting Tears Of The Phoenix. Hier wird in zwölf Minuten eine undurchdringliche Atmosphäre erzeugt, bei der die Band mit einem Vibraphon und Didgeridoo passend unterstützt wird. Das ist unbeschreiblich, deshalb: Selbst erleben. Den feierlichen Ausklang beschert uns dann das nur auf Gitarre dargebotene And Man Became A Living Soul, in dem Alexander Scourby Auszüge aus der Bibel rezitiert. Hier ist nochmals eine finale Gänsehaut angesagt.

OUR SURVIVAL DEPENDS ON US zeigen, dass es noch viele Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung im Bereich des Doom und Sludge gibt und dass mit einer gehörigen Portion Mut und Eigenwilligkeit ein Album wie Painful Stories Told With A Passion For Life möglich ist. Auch die Aufmachung erinnert eher an frühe NEUROSIS-Visuals oder sogar Grindcore-Artworks von vor fünfzehn Jahren als an die momentane Szene. OUR SURVIVAL DEPENDS ON US, wissen worauf es ankommt, das suggeriert schon ihr Bandname: Auf sie selbst. Nur an der Produktion dürfen die Salzburger noch etwas arbeiten, gerade das Schlagzeug klingt etwas dünn auf diesem spannenden Werk. Das ist allerdings kein Grund, Painful Stories Told With A Passion For Life links liegen zu lassen, im Gegenteil. Suchende, die ehrliche und authentische Musik für ihr Seelenheil brauchen sollten schnellstens zugreifen.

Veröffentlichungstermin: 13. Februar 2009

Spielzeit: 40:18 Min.

Line-Up:
Mucho – Guitar, Vocals
Thom – Guitar, Vocals
Barth – Bass, Backing Vocals
Mani – Drums, Backing Vocals

Produziert von OUR SURVIVAL DEPENDS ON US
Label: PsycheDOOMelic Records

Homepage: http://www.osdou.com

MySpace: http://www.myspace.com/osdou

Tracklist:
1. Last Act Of Bravery
2. I Will Not Obey
3. Angel Ranger
4. The Shadowstalker
5. Collecting Tears Of The Phoenix
6. And Man Became A Living Soul

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