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OUR SURVIVAL DEPENDS ON US: Jumping Once too Often into the Ocean That Had Always Been Our Inspiration

Spiritueller, tiefer, von Sludge angehauchter Doom zwischen NEUROSIS und MINSK.

Unsere österreichischen Nachbarn haben bislang nicht mit allzu vielen innovativen und andersartigen Bands geglänzt, nimmt man HOLLENTHON mal davon aus. So richtig trauen wollen sich die Musiker aus unserem schönen Nachbarland nicht, so ist mein ganz persönlicher Eindruck zumeist. Was jetzt aber widerlegt wird. Denn die Salzburger OUR SURVIVAL DEPENDS ON US waten in meterdickem Schlamm durch den Dschungel an langsamer Underground-Musik und zeigen sich inspiriert durch die Großen im Doom und Noise.

Einen völlig eigenen Stil haben OUR SURVIVAL DEPENDS ON US dennoch, zwischen dem monolithischen, reinigendem und spirituellem Lärm von NEUROSIS und bösestem Sludge pendelt das Kollektiv, nicht ohne den Hörer in eine Hölle zuschicken. Langsam und mit vielen Samples beginnt das Album. Fast schon zeremoniell zeigt das 11minütige Enter the Eye of the Cyclone das epische Gesicht des Quartetts. Dabei fällt der theatralische, klare Gesang erstmal negativ ins Auge und war auch dafür verantwortlich, dass die Scheibe viel zu lange auf meinem zu erledigen-Stapel lag. Jetzt hat sie allerdings gezündet, dieser Gesangsstil ist mir zwar immer noch zu theatralisch, doch dieses Debütalbum ist trotzdem großartig.

Vor allem dann, wenn sich die Musiker in ihrem Kokon verschanzen und sich von niemandem dreinreden lassen. Ihr Ding ziehen OUR SURVIVAL DEPENDS ON US sowieso immer durch, aber wie intensiv und rituell diese Musik gegen Ende bei Breathe und Ocean of Inspiration wirkt, da bekommt man Gänsehaut und vergisst alles um sich herum. Die Daumenschrauben legt die Band jedoch nicht gleich an, die erste Hälfte überzeugt zwar, aber nicht so sehr wie die Zweite, beginnend mit dem fantastischem A Stream That Won´t Run Dry. Schön ist, dass die Musiker keine Scheuklappen tragen und Samples, klassische Instrumente wie Cello und mehr einsetzen um die Songs zu vervollständigen.

Wer auf abgefahrenen, düsteren, noisigen Doom steht, der sollte hier unbedingt reinhören. Dieses Album kann zwar The Ritual Fires of Abandonment von MINSK nicht das Wasser reichen, aber dasselbe Klientel wird dieses Album verschlingen. Die hypnotischen Riffs, das psychedelische, spirituelle Drumming, der abwechslungsreiche, wenn auch sehr gewöhnungsbedürftige Gesang, das derbe Gebrülle und die hässliche wie schöne Aufmachung, sowie die Produktion, das alles hat Seele, strahlt pure Ehrlichkeit aus und ist ebenso schwierig wie lohnenswert. Wenn eure Gedanken trüb sind und ihr Halt braucht, widersteht der Versuchung den üblichen, schon zig mal gehörten Alben zu lauschen und hört stattdessen Jumping Once too Often into the Ocean That Had Always Been Our Inspiration. Ihr werdet es nicht bereuen.

Veröffentlichungstermin: 28. April 2007

Spielzeit: 47:46 Min.

Line-Up:
Mucho – Vocals, Guitar
Thom – Vocals, Guitar
Barth – Vocals, Bass
Mani – Vocals, Drums

Label: Womb of Narcotics

Homepage: http://www.osdou.com

Tracklist:
1. Enter the Eye of the Cyclone
2. Washing Hands in Innocence
3. A Stream That Won´t Run Dry
4. The Element Beholder
5. Breathe
6. Ocean of Inspiration

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