ONE STEP BEYOND: Life Imitates Art [Eigenproduktion]

Eine harte Probe für "Free-Grind" Hörer…

Machmal wird selbst der hartgesottenste Free-Grind beziehungsweise Relapse-Fan noch auf eine harte Probe gestellt. Wer an CEPHALIC CARNAGE gefallen findet und es gerne noch eine Ecke kaputter will, ist mit ONE STEP BEYOND bestens bedient. Diese scheißen nämlich noch mehr auf sämtliche Schubladen, als alles, was ich bisher gehört habe.

Irgendwie klingt diese Musik sehr unamerikanisch. Sie klingt auch nicht europäisch, fernöstlich, oder sonst irgendwas. Sowas kann nur aus Down Under kommen, wo die Jungs in ihren Latzhosen beim Schafe ficken nebenbei noch ein paar Joints rauchen. Im Endeffekt wisst ihr jetzt, wie sich diese Jungs anhören, wer aber noch unbedarft ist, soll sich das ganze folgendermaßen vorstellen: Grindcore + Jazz + Reggae + (Retro) Rock + Punk + Funk. Und seltsamerweise funktioniert diese Mischung fast immer. Nur hier und da wird es dem Hörer zu viel, Disillusioned Friend wirkt dann doch ziemlich Konzeptlos.

Aber kreativ sind die Hinterwäldler ja doch. Nichts wiederholt sich, das Album bleibt von Anfang bis Ende spannend. Egal, ob jetzt relaxter Reggae ansteht, seit euch sicher, danach kommt wieder etwas total unerwartetes, wie ein fieser Grindcore-Part. Die Bands, die ONE STEP BEYOND inspiriert haben sind in den unterschiedlichsten Ecken zu suchen. Aber nur weil der Großteil der Songs so derbe wie CEPHALIC CARNAGE und DEEP PURPLE und das MAHAVISHNU ORCHESTRA einen geringeren Einfluss auf das Material hatten. Das merkt man auch an den Fähigkeiten der Musiker, die sich versiert durch sämtliche Parts begeben und immer einen hervorragenden Eindruck, besonders Basser Mad Matt Spencer, hinterlassen. Auch Gitarrist Jeremy Lamas spielt kleine technische Gemeinheiten mit purer Leichtigkeit herunter. Und nicht mal der Drumcomputer nervt, der ist nämlich sehr realistisch und mit einem warmen Sound programmiert.

Nun, ONE STEP BEYOND haben es drauf die verschiedensten Stile homogen zu vermischen, ohne dass es einem sauer aufstößt, gerade der Reggae-Song Infinite Illusion passt sehr gut auf das derbe Psycho Sexual. Aber an den Songs müssen sie noch arbeiten, denn selbst, wenn Life Imitates Art spannend und unterhaltsam ist, so wird man doch nicht so süchtig wie von CEPHALIC CARNAGE. Aber vielleicht beim nächsten Mal, denn diese Band ist wirklich talentiert!

Spielzeit: 36:23 Min.

Line-Up:
Justin Wood – Vocals
Jeremy Lammas – Guitars
Mad Matt Spencer – Bass, Vocals, Fx, Beat, Programming

Produziert von ONE STEP BEYOND
Label: Eigenproduktion
Email: gligster666@hotmail.com

Tracklist:
1. Cropsy
2. Greed
3. Rockstar
4. Forecast
5. Disillusioned Friend
6. Prelude
7. Infinite Illusion
8. Psycho Sexual
9. The Beyond
10. Thoughts Lost to Time
11. One Chance
12. The Game
13. Chaos Engine

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