ONE STEP BEYOND: Beyond Good and Evil

Wer Neues, Irres, Technisches, komplett Verrücktes, Bizarres, Schnelles aus dem Bereich des extremen Death Metals und darüber hinaus braucht, darf diesen Aussies gerne ein Ohr leihen.

Hahahahahahhaha, funny joke, dudes. Ihr Australier seid nicht ganz sauber, das war schon klar seit Yahoo Serious und Paul Hogan. Gegen ONE STEP BEYOND sehen sogar CEPHALIC CARNAGE auf Lachgas alt aus. ONE STEP BEYOND spielen irre technischen Kram, vertrackt, verspielt, mit den irrsten Bassfrickeleien, die es seit langem zu hören gab. Dabei sitzt den drei Musikern manchmal der Schalk ganz schön im Nacken und sie zelebrieren geradezu lustig klingende Lieder wie The Party, manchmal wird es ein klein wenig dezenter und zurückhaltender, wie in Your God, aber die meiste Zeit sind ONE STEP BEYOND eben zwischen Gut und Böse, klingen selten sogar absichtlich schlecht und beweisen dadurch einfach großartigen Sinn für Humor.

Wie schon die Vorgängerscheibe Life Imitates Art ist Beyond Good and Evil nichts für Freunde von simpel gestrickter Musik, eher für jene, die sich ein uneheliches, pöbelndes Kind von EPHEL DUATH und CEPHALIC CARNAGE vorstellen könnten. Diese Hörer sollten die Ohren spitzen – denn hier gibt es keine Grenzen. Es geht quer durch die Geschichte der letzten 30 Jahre Musik – Einflüsse von alten BLACK SABBATH gibt es ebenso zu hören, wie Reggae, Jazz und Funk, zumindest musikalisch gesehen. Gesanglich wird eher traditionelle Extrem Metal-Kost geboten, mit allem, was dazu gehört – tiefes Grunzen und heiseres Kreischen sorgen dafür, dass auch in den für normale Menschen verträglichen Stellen schön Würze reinkommt.

Instrumental sind ONE STEP BEYOND geradezu übernatürlich gut. Gerade Bassist Mad Matt trägt seinen Namen nicht zu unrecht. Das sollte man gehört haben, um es zu glauben. Aber auch die Gitarrenarbeit ist versiert, offen, irre. Zu guter letzt sollte noch der Drumcomputer erwähnt werden, denn dieser stört nicht, ist sehr realistisch produziert und macht deutlich, dass sich die Herren Musiker damit befasst haben, und dass es nicht nur um simples Geballer geht. Auch die Produktion kann sich hören lassen, jedes Instrument ist optimal beleuchtet, das Gesamtbild ist fett und transparent.

Natürlich ist Beyond Good and Evil nichts für jede Stimmung und für jede Laune. Manchmal geht einem das hyperaktive Trio ziemlich auf den Sack, aber ähnlich wie FANTOMAS´ Suspended Animation, ist Beyond Good and Evil eine leicht nervige Partyscheibe, die irgendwie schon Stimmung macht. Zum spätherbstlichen Doom-Death-Wetter passt das Zweitwerk der Australier natürlich rein gar nicht. Aber wer Neues, Irres, Technisches, komplett Verrücktes, Bizarres, Schnelles aus dem Bereich des extremen Death Metals und darüber hinaus braucht, darf ONE STEP BEYOND gerne sein Ohr leihen.

Veröffentlichungstermin: 29. September 2008

Spielzeit: 44:18 Min.

Line-Up:
Justin Wood – Vocals
Paul Hodgson – Guitar
Mad Matt – Vocals, Bass, Beat Programming, Guitar

Label: Club Inferno Entertainment

Homepage: http://www.geocities.com/onestepweb/

MySpace: http://www.myspace.com/onesteprockstar

Tracklist:
1. True Faced
2. Birth of Disease
3. The Party
4. Your God
5. Maniac / Watch Your Back
6. Mirrorstance
7. Everyday
8. Black Light Blue
9. Depth of Mind
10. Made for Cable
11. Chase
12. Foot High Tough Guy
13. Blinding Haze
14. The Calm Before
15. Free to Air

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