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ONE BULLET LEFT: Armageddon Sunrise

Prinzipiell gutes Melodic Death Metal-Album mit Metalcore-Einflüssen. Einzig etwas Neues darf man hier nicht erwarten.

Eigentlich ist “Armageddon Sunrise” kein schlechtes Album. Eigentlich ist es sogar vergleichsweise gut, hat eine Menge eingängiger Riffs und tolle Melodien. Nur mit der Innovation sieht es beängstigend mau aus. Was den meisten Melodic Death Metal-Bands zum Verhängnis wird, können ONE BULLET LEFT dank ihres zielsicheren Gespürs für die Musik dafür immerhin abwenden: Langweilig wird das Debütalbum der Oberhausener nicht. Die Göteborg-Riffs sitzen, die doppelläufigen Gitarrenleads klingen vertraut, werden aber nicht überstrapaziert, und hin und wieder zeigt sich wie etwa in “Alpha Dogs” oder “This Prayer” eine moderne Schlagseite, die heutzutage auch oft den Metalcore entscheidend prägt. Ansonsten kann “Armageddon Sunrise” im Prinzip nichts vorweisen, was über die Genre-Urväter IN FLAMES und AT THE GATES hinausgeht, besitzt dank der hittauglichen “Whatever May Come”, “Alpha Dogs” sowie “Reach For The Stars” im Gegenzug immerhin eine qualitativ ansprechende Grundlage.

Für die volle Packung Göteborg liegt man bei ONE BULLET LEFT nicht falsch

Technisch geben sich ONE BULLET LEFT gut eingespielt und ergänzen sich perfekt. Die zugänglichen Songs, die vor allem von den melodischen Gitarren geformt werden, gewinnen aufgrund der harschen Screams von Mario Grasso an Härte, ohne allerdings an Eingängigkeit einzubüßen. Große Experimente darf man von der jungen Combo ohnehin nicht erwarten. Einzig “Love Boat Morgue” schnuppert mit zusätzlichem Frauengesang ungewohnte Luft. Die Produktion ist im Gegensatz dazu an den üblichen Standards ausgerichtet und wirkt dementsprechend organisch und homogen.

ONE BULLET LEFT könnte man folglich gut und gerne als uninspirierte Trittbrettfahrer abstempeln, die wirklich rein gar nichts Neues zu sagen haben. Warum ich das nicht tue, hat den einfachen Grund, dass “Armageddon Sunrise” ein viel zu versiertes und gutes Gesamtwerk ist, um ein solches Urteil fair rechtfertigen zu können. Wären ONE BULLET LEFT die Pioniere im Melodeath gewesen, dann wäre das vorliegende Album schon lange zum Klassiker geworden. Das schaffen sie nun freilich nicht mehr, für die volle und konsequente Packung Göteborg liegt man bei dem Quintett jedoch sicherlich nicht falsch – zumindest wenn man erstmal die zentimeterdicke Staubschicht von der Oberfläche gewischt hat.

Veröffentlichungstermin: 26.02.2010

Spielzeit: 52:14 Min.

Line-Up:

Mario Grasso – Vocals
Önder Bölükbasi – Guitars
Florian Golland – Guitars
Benjamin Biller – Bass
Maik Feldmann – Drums

Produziert von Kristian Kohlmannslehner
Label: Darkest Hour Music

Homepage: http://www.onebulletleft.com

ONE BULLET LEFT “Armageddon Sunrise” Tracklist

01. Invisible Fleshwounds
02. Whatever May Come
03. Alpha Dogs
04. This Prayer
05. Into The Dark
06. Black Widow
07. Feast For The Carnivore
08. Love Boat Morgue
09. Chapter III Mortal Divinity
10. Not Our World
11. Reach For The Stars
12. Armageddon Sunrise

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