OMEGA MASSIF: Karpatia

OMEGA MASSIF machen ihrem Namen erneut alle Ehre und walzen auch diesmal den Hörer gnadenlos mit ihrem monumentalen Sludge/Doom nieder.

Dein Atem geht schwer und das Blut pulsiert und pocht in deinen Schläfen. Nach drei Wochen Schlafmangels, Entbehrungen und Kälte kämpfst du dich immer noch weiter. Verfolgt von deinen Ängsten, deinen Träumen und von Wölfen und Bären. Einen kurzen Moment der Ruhe genießt du, nachdem du nach weiteren vier Stunden dern nächsten Gipfel erreicht hast. Doch schon bald zwingt dich die Dunkelheit zum erneuten Abstieg auf deiner Flucht….

Nach der Veröffentlichung von Geisterstadt war es erstmal etwas ruhiger im OMEGA MASSIF geworden. Doch jetzt, fast 4 Jahre nach der Veröffentlichung der letzten LP steht mit Karpatia nach 2 Jahren Arbeit der neueste Streich der Band ins Haus. Und was kann ich dazu sagen – dieser ist ihnen richtig gut gelungen.

Denn auch mit dieser Veröffentlichung machen OMEGA MASSIF ihrem Namen alle Ehre. Der Name ist Konzept und auch der Titel der Scheibe passt perfekt zum Ambiente und Feeling der Platte. So lässt einen Aura Bilder von einem erfurchtsvollen, majestätischen Gebirge vor dem inneren Auge erblicken welches sich scheinbar aus dem Nichts erhebt, Wölfe die Flucht vor einem Wolfsrudel miterleben – oder in eines eintauchen. Ursus Arctos – zunächst an den Titel Nebelwand von der ersten Full-Lenght erinnernd – ist wie der Blick vom ersten bezwungenden Gipfel über das Land, samt Aufbruch zum nächsten Ziel. Auch schafft es die Band an verschiedenen Stellen im Vergleich zur Geisterstadt die Dynamik noch mehr auszufahren und gelegentlich richtig aufs Gas zu steigen  –  was dem Gesamteindruck von der Platte nicht schadet, im Gegenteil. Wenn instrumentale Musik schafft, über 46 Minuten lang das eigene Kopfkino anzuwerfen und Bilder wie die eben genannten in einem zu erschaffen, dann haben die Musiker definitiv nichts falsch gemacht – und OMEGA MASSIF in diesem konkreten Beispiel schon mal gar nicht.

Wuchtiges, majästetisches Riffing wie bei CULT OF LUNA, sphärische Momente wie bei ROSETTA oder MOGWAI, sowie spannungsvolles Songwriting ohne Füllmomente machen also auch diese Scheibe für Fans von Sludge/Doom oder oben genannter Band zu einem Muss. Die erdige, druckvolle Produktion der Tonmeisterei in Oldenburg tut sein Übriges dazu. Bei alle denen, die sich dem Reiz instrumentalem Metal etwas abseits der normalen Schiene begeistern können, sollte diese CD unbedingt auf dem Notizzettel für den nächsten Plattenladenbesuch landen.

Veröffentlichungstermin: 16. September 2011

Spielzeit: 46:53

Line-Up:
Christof Rath
Boris Bilic
Michael Melchers
Andreas Schmittfull

Label: Denovali Records

Homepage: http://denovali.com/omegamassif

Tracklist:
1. Aura
2. Wölfe
3. Ursus Arctos  
4. Im Karst
5. Karpatia
6. Steinernes Meer

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