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OCTOBER FILE: Monuments [EP]

Viel besser als das Debütalbum – OCTOBER FILE überraschen auf ganzer Linie und treten gewaltig Arsch.

Düster, bedrohlich und doch so wütend, dass du meinst, du müsstest dich im Eck verstecken und hoffen, du überlebst diese Scheiße. Weil OCTOBER FILE, die mit ihrem ersten Album zwar viel Potenzial gezeigt haben, es aber nicht so recht auszuspielen wussten, legen mit dieser EP so richtig los. Ja was glaubst du, wie die Engländer im Proberaum wohl abgehen und erst recht die Bühne deines Vertrauens zerlegen?

Ganz ehrlich, ich war ganz schön skeptisch, als ich zum ersten Mal Monuments in den Player schob, doch mit dem beginnenden One and All wurden sämtliche Zweifel gleich mal weggepustet. Denn diese Nummer ist brutal wie Hölle, allerdings auf eine ganz eigenwillige Art und Weise. Aber gut, nur weil ein Song technisch gesehen eher simpel ist, muss es nicht heißen, dass die Band auch nur 08/15-Mucke macht. Das ist das Geheimnis von Monuments, denn die Mischung aus KILLING JOKE, BOYSETSFIRE und Noise Rock ist ausbaufähig und hat Zukunft. Nach den Startschwierigkeiten von A Long Walk on a Short Pier haben OCTOBER FILE den richtigen Weg eingeschlagen, vermeiden Längen und bringen mehr Abwechslung und Wut in die Musik.

So killen auch die beiden folgenden Songs und sind dennoch schön beschwörend und düster. Gerade der Titeltrack sorgt am ganzen Körper für Gänsehaut. Die Instrumental-Nummer 4 schließt den ersten Teil der EP ab, wiederum sehr stimmig, dieses Mal aber schon fast wave-mäßig. Zusätzlich bietet das im schwarzen Pappschuber schön anzusehende Scheibchen noch zwei BBC-Live-Songs, die um einiges dreckiger und wütender wirken als noch auf dem letzten Studioalbum – und gerade hier kommt die kräftige Stimme von Ben Hollyer verdammt gut rüber, ebenso wie die geil verzerrten Basslinien von Steve Beatty.

Es hat sich also doch gelohnt OCTOBER FILE noch eine Chance zu geben, die Engländer haben ein äußerst vitales und brachiales Lebenszeichen abgeliefert, das dir auch dann gefällt, wenn du keine brutalen Bands magst und trotzdem den Arsch aufreißt als wäre es Kreppapier. Mein Tipp: Reinhören und abgehen.

Veröffentlichungstermin: 14. November 2005

Spielzeit: 24:53 Min.

Line-Up:
Ben Hollyer – Vocals

Matt Lerwill – Guitar

Steve Beatty – Bass

Ed Keric – Drums

Produziert von Jon Mitchell und OCTOBER FILE
Label: Golf / Cargo

Homepage: http://www.octoberfile.com

Tracklist:
1. One and All

2. Blood and Sweat

3. Monuments

4. 4

5. Dead Air (Live at BBC)

6. Enemy in a State (Live at BBC)

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