OBSCURE SPHINX: Epitaphs [Eigenproduktion]

Atmosphärischer Sludge / Doom / Post-Metal mit starkem Gesang aus Polen.

Auf ihrem dritten Album reflektieren OBSCURE SPHINX – zumindest thematisch – ihr Leben bzw. den Umgang mit den Toten. Doch abgeschlossen mit dem Musikerleben sollte die polnische Band noch nicht haben, als dass sie mit Epitaphs einen überdurchschnittlichen Vertreter in Sachen Sludge / Doom und Post-Metal auf den Weg gebracht haben.

Die interessante und mitunter atmosphärische Mischung, die auch leicht progressive Ansätze erkennen lässt, erinnert dabei leicht an deren Landsleute von BLINDEAD, aber auch internationale Acts wie CULT OF LUNA dürfen genannt werden, wenn es darum geht, die Musik von OBSCURE SPHINX grob einzuordnen. Daraus ist zu schließen, dass die Kompositionen der Polen schon mit einer gewissen Tiefe ausgestattet sind, was auch der Opener Nothing Left mit seinen unterschiedlich gespielten und auch emotional empfundenen Abschnitten beweist.

Während beim Opener die diversen Passagen noch unbemerkt ineinander übergehen, hat man bei Memories of Falling Down das Gefühl, als würde der Track aus drei verschiedenen Songs bestehen. Dennoch hat man genug zu entdecken, vor allem weil OBSCURE SPHINX gut mit dem Tempo spielen und dieses teilweise derart drosseln, dass man schon ungeduldig auf den nächsten Überraschungsmoment wartet (Memorare). Dabei imponiert insbesondere der Klang der achtsaitigen Gitarre und des sechssaitigen Bass, was der Band eine eigene Note verleiht.

Hervorzuheben ist ohne Zweifel noch der Gesang von Zofia Fras, die im Sludge-Geschrei ebenso daheim ist wie im sanfteren Clean-Gesang (gut kombiniert in Sepulchre) oder in den wunderbar eingebundenen orientalisch angehauchten Schamanen-Gesängen. In der Gesamtbeschau hat man es bei Epitaphs mit einem hörenswerten Album zu tun, das bewusst seine Längen und in der Produktion – wohl unbewusst – noch Luft nach oben hat, aber dafür mit guter Atmosphäre und starkem Gesang punkten kann.

Veröffentlichungstermin: 12.09.2016

Spielzeit: 56:25 Min.

Line-Up:
Zofia Fras – Gesang & Samples
Tomasz Jonca – Gitarre
Aleksander Lukomski – Gitarre & Backing Vocals
Michal Rejman – Bass
Mateusz Badacz – Schlagzeug

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://obscuresphinx.bandcamp.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/obscuresphinx

Tracklist:
1. Nothing Left
2. Memories of Falling Down
3. Nieprawota
4. Memorare
5. Sepulchre
6. At the Mouth of the Sounding Sea

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