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OATHBREAKER: Mælstrøm

OATHBREAKER als Hardcore-Newcomer 2011, im Gepäck das monströse Debütalbum "Mælstrøm".

Was für eine Wohltat. Eine junge Band zu hören, die auf ihrem ersten Album, absolut alles richtig macht. Einfach weil hier nichts Redefinierendes geboten wird, dafür aber eine eigene, beachtliche Interpretation von dem, was OATHBREAKER beeinflusst. Bei so einem ausgesuchten Geschmack, kann man ruhig dazu stehen, das denken sich auch Sängerin Caro und ihre Jungs. Nach der eher durchschnittlichen Debüt-EP schlagt Mælstrøm nun unvermittelt und gnadenlos zu. In der Schnittmenge aus ihren Landsleuten RISE AND FALL und AMEN RA, sowie CONVERGE und CURSED entsteht ein düsteres, intensives Hardcore-Album, mit dem sich die OATHBREAKER nicht zufällig auf einem Label wie DEATHWISH INC. wiederfinden. Erstaunlicherweise stehen diese Newcomer den alten Hasen qualitativ in so gut wie nichts nach, vielleicht weil die Musiker an sich einfach absolut talentiert sind, vielleicht weil einfach die finstere Industriestadt Gent in Belgien so verflucht inspirierend ist.

Ganz so fatalistisch ist die Lage bei OATHBREAKER jedoch nicht. Wie auch bei RISE AND FALLs monströsem Werk Our Circle Is Vicious ist in der Musik eine gewisse Schönheit erhalten, einfach weil es hier ein echtes Gefühl zu hören gibt, das ganz direkt und ungefiltert wiedergegeben wird. Das rostige Messer Mælstrøm wird eine halbe Stunde lang in deinem Bauch hin und her gedreht. Der Großteil des Albums besteht aus treibenden, teils auch schnellen Stücken, die wie Origin, Fate Is Nigh, dem Sink Into Sin-Doppelpack – bei dem sich übrigens Colin H. Van Eeckhout von AMEN RA die Seele aus dem Leib schreien darf – und Black Sun mit starken, charismatischen Riffs ausgezeichnet sind und mit fordernden Rhythmen zu durchaus fordernden Songs werden. Heavyness wird in nahezu allen Songs groß geschrieben, vor allem, wenn die vier Belgier etwas langsamer, im besten CELESTE-Stil agieren. Dazu kommt das heftige Geschrei von Sängerin Caro, was eine zusätzliche Barriere ist, zu schnell in die Musik zu finden. Das bedeutet: Easy Listening bieten OATHBREAKER nicht, in Mælstrøm zu finden ist durchaus eine Herausforderung.

Auch wenn sich OATHBREAKER über weite Strecken noch wie die jüngeren Geschwister von ihren großen Vorbildern anhören mögen, das brachiale, monolithische Glimpse Of The Unseen, das in sechs Minuten ultraheavy alles niederwalzt, ist das unbestreitbare Highlight des Albums. Und das bekommen nicht mal die Großen besser hin – darauf dürfen OATHBREAKER stolz sein und gerne weiterhin aufbauen. Der abschließende Titelsong – ein Akustikstück, bei dem Caro auch beweisen darf, dass sie eine gute Singstimme hat – wirkt etwas versöhnlich, und ist dennoch brodelnd, hinterlässt ein unterschwellig mulmiges Gefühl, mit dem Mælstrøm passend abgeschlossen wird. Ein Happy End gibt es nicht, viel mehr ein Ende, das offen zur eigenen Interpretation ist. Dass sich die Musiker drei Jahre Zeit gelassen haben, Mælstrøm zu realisieren, hat gut getan, heraus gekommen ist ein sowie routiniert geschriebenes und vor allem in Sachen Gitarren tadellos gespieltes, sowie massiv produziertes und von Kurt Ballou gemisches Album, das für OATHBREAKER einen beeindruckenden Start markiert. Ganz klare Kaufempfehlung.

Veröffentlichungstermin: 16. September 2011

Spielzeit: 31:04 Min.

Line-Up:
Caro
Gilles
Ivo
Lennart

Label: Deathwish Inc.

Homepage: http://theoathbreakerreigns.tumblr.com/

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/theoathbreakerreigns

Tracklist:

1. Origin
2. Hierophant
3. Fate Is Nigh
4. Sink Into Sin I
5. Sink Into Sin II
6. Thoth
7. Black Sun
8. Glimpse Of The Unseen
9. Mælstrøm

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