blank

NOVEMBRE: Classica

Der Vergleich mit Opeth oder Anathema muss bei diesem Album einfach irgendwann kommen, warum also nicht gleich zu Beginn? Somit wäre auch schon grob – ganz grob – umrissen, wie die italienische Band klingt.

Der Vergleich mit OPETH oder ANATHEMA muss bei diesem Album einfach irgendwann kommen, warum also nicht gleich zu Beginn? Somit wäre auch schon grob – ganz grob – umrissen, wie die italienische Band klingt.

Es wäre allerdings ziemlich ungerecht, zu behaupten, NOVEMBRE würden abkupfern. Sie haben zwar mit Sicherheit den progressiven Düster-Metal mit Growls und klarem Gesang nicht neu erfunden und besonders die härteren Songs erinnern an ROTTING CHRISTs “The Sleep of Angels”. Dennoch gefällt mir das Album ziemlich gut, NOVEMBRE haben ein gutes Händchen für eindringliche Melodien und abwechlungsreiches Songwriting, das schnelle, aggressive Parts mit besinnlichen Passagen verbindet. Die Band selbst bezeichnete im Interview ihren Stil als Frozen Music, eine originelle und zutreffende Umschreibung. Die Songs schaffen eine kalte und düstere Atmosphäre, die neben aggressiven Momenten auch viel Schönheit bietet.

Die Balance beim Gesang stimmt auf “Classica” nicht immer

Sänger Carmelo Orlando setzt seine Stimme vielseitig ein, die Palette reicht von fies-rauen Growls bis zu gehauchten, traurigen Melodien. Leider sind die ruhigen Stellen manchmal ein wenig zu pathetisch ausgefallen, Bei “my starving bambina” klafft zwischen den Schreien und den klaren, hohen Gesangspassagen eine Lücke, die auch durch die an und für sich gelungenen Brücken nicht ganz geschlossen werden kann.

Unterstützt werden die eindringlichen Vocals von tollen, teilweise zweistimmigen Gitarrenmelodien, die sich ziemlich schnell im Hirn festsetzen und dort unaufdringlich aber beständig ablaufen. Schlagzeuger Guiseppe Orlando trommelt sich nicht sicher nur durch schnelle Parts, sondern kann besonders an den ruhigeren Stellen Akzente setzten.

NOVEMBRE bestehen den Langzeittest

Die besten Momente der Band sind eindeutig die Songs, in denen sie etwas heftiger zur Sache gehen, der Höhepunkt des Albums “Love Story” besitzt neben Aggressivität grandiose, melodische Übergänge, die schon fast Göteborg-Death-mäßig klingen.

Ein gelungenes Album, das man sehr oft anhören kann, da die Songs einige Kleinigkeiten verbergen, die sich dem Hörer erst nach mehreren Durchgängen offenbaren.

Line-Up:

Carmelo Orlando – Gesang, Gitarre, Keyboards
Massimiliano Pagliuso – Gitarre, Backing Vocals
Guiseppe Orlando – Schlagzeug, Backing Vocals
Alessandro Niola – Bass

NOVEMBRE “Classica” Tracklist

Cold blue Steel
Tales from a winter to come
Nostalgiaplatz
My starving Bambina
Love Story
L’Epoque Noir
Onirca East
Foto Blu Infinito
Winter 1941
Outro/Spirit of the Forest

Spielzeit: 50:12

Label: Century Media

Bandhomepage: www.novembre.tsx.org

Veröffentlichungstermin: 24. 1. 2000

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner