blank

NONMUSIC: Not Everything Is Made In China

Gelegentlich bedienen sich NONMUSIC etwas zu schamlos bei ihren musikalischen Vorbildern DEPECHE MODE oder PLACEBO. Trotz dieses Schönheitsfehlers ist "Not Everything Is Made In China" eine bemerkenswerte CD, die auch bei uns ihre Freunde finden wird.

Obwohl hierzulande noch nicht so bekannt, sind die Jungs von NONMUSIC in ihrer Heimat Slowenien unter dem Namen NON schon eine große Hausnummer. Dass sie bislang international nicht so richtig eingeschlagen haben, liegt sicher nicht an ihrer Musik – eher schon daran, dass sie sich erst anlässlich ihres aktuellen Silberlings Not Everything Is Made In China entschlossen haben, ab jetzt englische Lyrics zu verfassen. Und siehe da: Schon wurden auch THE KILLERS auf sie aufmerksam und engagierten sie gleich als Support auf ihrer Tour. 

Unverkennbar ist denn auch der Einfluss von Alternative- und Indierock-Größen wie PLACEBO, insbesondere was die Gitarren und Vocals angeht. Am deutlichsten wird dies in „Trionic“, wo man stellenweise fast meinen könnte, der leibhaftige Brian Molko stünde am Mikrophon. Dennoch sind NONMUSIC alles andere als ein PLACEBO-Klon. Vielmehr holen sie sich Anregungen aus ganz verschiedenen musikalischen Bereichen: Da ist etwa das klassische Intro „2 Euros“ mit seinen Elektrosounds und Anklängen an Industrial-Giganten à la FRONT 242, abgelöst vom DEPECHE MODE-Cover „It´s No Good“, dessen Futurepop-Rhythmen und schwebende Bassline nach kurzer Eingewöhnungsphase ganz gut harmonieren, auch wenn Matjaz Moraus Zdesars Stimme nicht wirklich an die von Meister Dave Gahan heranreicht, worüber man aber getrost hinwegsehen kann. Auch im weiteren Verlauf ist dank der musikalischen Vielfalt immer Abwechslung geboten, ohne dass sich eine stilistische Beliebigkeit breit macht, und so wird das Album nie langweilig: „Inside Out“ mit seinen schaurig-schönen Gothic-Rock-Gitarren ist ebenso mitreißend wie der potentielle Indiediscohit „Dr.Ill“ und das zauberhaft-romantische „Air“, das sich selbst vor den allerschönsten DE/VISION-Stücken nicht zu verstecken braucht. Ein richtiges Meisterwerk ist  NONMUSIC außerdem mit „Digital Cry“ gelungen, dessen Intro mich ein wenig an Mike Batts „Whispering Fools“ erinnert, ein ruhiger Song mit einer perfekten Dramaturgie, den man völlig entspannt und unbedingt laut (!) anhören sollte, dann ist er wirklich umwerfend!

Der Schluss-Track „Try And Hide“ zeigt dann noch mal im Kleinen, was dieses Album ausmacht: Die verschiedenen musikalischen Einflüsse werden zu einem vielfältigen, weitgehend eigenständigen musikalischen Stil verbunden – nur gelegentlich bedienen sich NONMUSIC etwas zu schamlos bei ihren musikalischen Vorbildern (hier im Intro bei DEPECHE MODE). Trotz dieses Schönheitsfehlers ist „Not Everything Is Made In China“ eine bemerkenswerte CD, die auch bei uns ihre Freunde finden wird.

Veröffentlichungstermin: 16.10.2009

Spielzeit: 39:22 Min.

Line-Up:
Matjaz Moraus Zdesar – Vocals, Guitar, Programming
Bostjan Brcar – Synthesizer
Gregor Vrecar – Drums, Percussion
Damjan Cosic – Bass

Produziert von Matjaz Moraus Zdesar und Nonmusic
Label: Echozone

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/nonmusicband

Tracklist:
1. 2 Euros
2. It’s No Good
3. Trionic
4. Inside Out
5. Dr.Ill
6. Gender Changer
7. Digital Cry
8. Air
9. Waking Down
10. Try And Hide

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner