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NEURAXIS: Trilateral Progression

Eine kleine Death Metal-Offenbahrung.

Es hat schon seine Zeit gedauert, bis NEURAXIS mit ihrem vierten Album endlich auftrumpfen konnten. Im Vorfeld zu diesem Respekt einflößenden Werk gab es die Wiederveröffentlichung der Vorgängerscheiben als schicke Doppel-CD, quasi als Lebenszeichen. Und in der Tat, es ist schön, dass NEURAXIS nicht das Handtuch geworfen haben, Trilateral Progression ist in Sachen Todesblei eine kleine Offenbahrung. Was wäre uns da wohl entgangen?

Denn wer es schafft, die Melodik und den hymnischen Charakter der schwedischen Todeskünstler mit der Technik von kanadischen und US-amerikanischen Death Metallern zu verbinden, buddelt sich irgendwie eine eigene Nische. Und in der haben NEURAXIS genügend Platz, sich so richtig auszutoben. Hier wird experimentiert, komplexe Songs werden zelebriert und verlangen dem Hörer einiges an Konzentration ab. Allein die drei ersten Songs Clarity, Thought Adjuster und Shatter the Wisdom brechen den Willen, die Scheuklappen und nicht zuletzt das Genick des Hörers. Technisch, aber nicht zu sehr over the top servieren NEURAXIS ein sehr ausgewogenes Album, das bei Death Metallern jeglicher Coleur sehr gut ankommen sollte.

Denn es gibt auch einfacher gestrickte Nummern wie Monitoring the Mind und düster-bedrohliches wie A Curative Struggle neben dem restlichen Wahnsinn zu hören. Wie die fünf Kanadier es schaffen, all dies in nur 35 Minuten homogen zu verbinden, das zeugt von wahrem Können. Apropos wahres Können: Über die Performance der Musiker auf diesem Album braucht man nicht wirklich viele Worte zu verlieren, denn das ist von Truth Beyond noch immer in wohliger Erinnerung. Doch eins lasst euch gesagt sein, eine flottere Double Bass, wie von Neuzugang Tommy McKinnon hört man nicht alle Tage.

Somit ist Trilateral Progression Death Metal-Fans mit Köpfchen schwer zu empfehlen, schließlich bietet dieses Album zu 100% niveauvolle, spannende Musik mit Tiefgang. Die Kanadier übertreffen sich mit diesem blitzgescheiten, bestialisch gut produzierten Album selbst und sollten somit nicht länger überhört werden. Nach eingehender Überlegung gibt es nur ein passendes Adjektiv für diese Scheibe: Furios.

Veröffentlichungstermin: 2. Dezember 2005

Spielzeit: 35:12 Min.

Line-Up:
Ian Campell – Vocals
Steven Henry – Guitar
Rob Milley – Guitar
Yan Thiel – Bass
Tommy McKinnon – Drums

Label: Earache Records

Homepage: http://www.neuraxis.org

Tracklist:
1. Introspect
2. Clarity
3. Thought Adjuster
4. Shatter the Wisdom
5. Monitoring the Mind
6. A Curative Struggle
7. Chamber of Guardians
8. Caricature
9. Axioms
10. The Apex

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