NECROSPHERE: Revived

Ganz Italien ist von den Hollywood Metal Bands besetzt…. Ganz Italien? Nein! Eine kleine, mit unbeugsamen Deathern besetzte Band hört nicht auf, Widerstand zu leisten!

Ganz Italien ist von den Hollywood Metal Bands besetzt…. Ganz Italien? Nein! Eine kleine, mit unbeugsamen Deathern besetzte Band hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Bandname und Songtitel deuten schon an, dass man auf „Revived“ fröhliche Heldenepen über Ritter

und Krieger vergeblich suchen wird. „Revived“ ist eine weitere Wiederbelebung des amerikanischen Death Metals mit einem Schuß alten SLAYER Geistes, wobei die Band nicht umhin konnte, ihren Idolen mit einer durchaus gelungenen Coverversion von „Necrophiliac“ zu huldigen.

NECROSPHERE sind so amerikanisch, dass sie auch gleich ein paar Filmzitate als Intros vor die Songs stellen oder gar in die Songs einbauen. Das machen mittlerweile zwar genügend Bands, doch bei NECROSPHERE sind diese Sprachfetzen keine Erkennungsmerkmale für unendlich gleichförmige Songs, sondern sinnvoll eingesetzt. Dinge sinnvoll einsetzten scheint ohnehin eine Stärke der Band zu sein, statt sturem Durchgeballere kombinieren NECROSPHERE Geprügel mit Midtempoparts und quitschfidelen SLAYER-Gitarrensoli. Im engen Rahmen des klassischen Death Metals schaffen es NECROSPHERE, abwechslungsreiche und interessante Stücke zu schreiben, die sich voneinander unterscheiden. Das liest sich jetzt natürlich sehr abgedroschen, ist aber bei viel zu vielen Bands eben gerade nicht der Fall.

„Iconoclast“ ist ein Referenzstück für dynamischen Death Metal, der Verzicht auf Hochgeschwindigkeitsexzesse wirkt sich manchmal eben doch äußerst positiv auf das Hörvergnügen aus. Angegrindetes Gore-Gut ist ebenso wie donnerndes Midtempogestampfe kein unbekanntes Terrain für die Jungs, von denen besonders Drummer Andrea durch sauberes, akzentuiertes Spiel hervorsticht. So ganz lassen können sie es dann aber doch nicht: „Antropophagus“ schlägt in die langweilige Highspeed-Kerbe, und fällt im Vergleich zu durchdachten, abwechslungsreichen Titeln wie dem erwähnten „Iconoclast“ oder dem in zwei Teile gegliederten „Resurrecturis“ ab.

Insgesamt beginnen NECROSPHERE etwas stärker, ab der Hälfte verliert sich das Album stellenweise in stumpfem Geprügel, das aber immer noch über dem Durchschnitt liegt. Dafür sorgen nette kleine Ideen wie in den Vordergrund gemischte Bassläufe oder donnerndes Midtempo-Riffing sowie die saubere Schlagzeugarbeit. Der Rausschmeiser „Seduced By Masochism“ tröstet wieder über die Längen hinweg, ein lupenreinen Death Metal Knaller, der an die Urväter DEATH erinnert, dennoch geschickt eine eigene Note behält und trotz viereinhalb Minuten Spielzeit zu keiner Sekunde langweilt. Wenn die Band ihre Stärken erkennt und mehr Nummern wie „Biomechanical Death Machine“, „Seduced By Masochism“ oder „Iconoclast“ schreibt und stattdessen auf Füller wie das mit langen SLAYER Gitarrenduellen aufgepeppte „Tombworld“ oder „Antropophagus“ verzichtet, dann wird diese Band noch richtig interessant, einen Vorgeschmack liefert „Revived“ allemal.

Tracklist:

Biomechanical death Machine

Forbidden Wisdom

Ramming The Blades

Towers Of Sin

Iconoclast

Antropophagus

Resurrecturis (Part 1 & 2)

Rotten Games

Tombworld

Necrophiliac

Seduced By Masochism

Spielzeit: 39:33

Besetzung:

Franco – Gitarre, Vocals

Damiano – Gitarre

Massimo – Bass, Vocals

Andrea – Schlagzeug

Label: Diehard Music/Zomba

Veröffentlichungstermin: 01.02.2002

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