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NAGLFAR: Teras

Auf ihrem sechsten Album zeigen die Schweden keine Ermüdungserscheinungen und liefern nach einer kreativen Pause ein gewohnt erstklassiges Stück schwedischen Black Metal ab.

Na schau mal einer an, NAGLFAR leben noch. Fünf Jahre nach dem letzten Album hatte ich mit was neuem schon fast nicht mehr gerechnet, doch anscheinend haben die Schweden sich nur eine kreative Pause gegönnt und sind jetz mit Teras, ihrem sechsten Album zurück. Übrig ist nur noch die Rumpfbesetzung um Sänger Kristoffer W. Olivius sowie die beiden Gitarristen Andreas Nilsson und Marcus E. Norman, von denen letzerer sich auch gleich noch um Bass und die, wie üblich nur marginal eingesetzten Keyboards auf Teras gekümmert hat. Für das Schlagezug holte man sich mit Dirk Verbeuren (unter anderem SOILWORK) einen mehr als kompetenten Session-Musiker dazu nachdem Langzeit-Drummer Mathias Grahn hat die Band 2011 nach 14 Jahren Dienstzeit verlassen.

Musikalisch haben NAGLFAR seit ihrem letzten Album nichts geändert, und bleiben ihrem eigenen, über die Jahre geprägten Sound treu. Immer noch spielen die Schweden majestätischen Black Metal, der sich auch dem Death Metal nie verschlossen hat und zuweilen an die Landsmänner von DISSECTION erinnert, ohne sich qualitativ vor diesen verstecken zu müssen. Spielerisch zählten NAGLFAR ja schon von jeher zu den stärksten Bands der schwedischen Black Metal-Szene. Auch auf Teras gibt es die gewohnten Gitarrenharmonien zu hören und Dirk Verbeuren liefert am Schlagzeug eine beeindruckende Performance ab.

Auch was das Songwriting angeht gelingt es NAGLFAR das Niveau des starken Vorgänger-Albums zu halten. Nach dem majestätischen, kurzen Titeltsong fegen NAGLFAR in gewohnter Rasanz durch Pale Horse und Kristoffer W. Olivius spuckt Gift und Galle während Dirk Verbeuren sein Drumkit zu Kleinholz verarbeitet. Aber schon hier ziehen die bekannten, melodischen Gitarrenharmonien ihre Bahnen. Und im weiteren Verlauf des Albums leisten sich NAGLFAR nicht eine Schwäche, Füllmaterial gibt es auf Terras nicht. III: Death Dimension Phantasma ist eine weitere, typische NAGLFAR-Hymne, daneben stehen Songs wie das düster, schleppende The Monolith, An Extension Of His Arm And Will, der Mid Tempo-Abräumer Bring Out Your Dead oder das rasende Invoc(H)ate. Come Perdition erinnert, vor allem in der ersten Hälfte an den Sheol-Opener I Am Vengeance.

Ebenfalls erwähnenswert ist meiner Meinung nach, dass sehr  coole Cover von Niklas Sundin (DARK TRANQUILLITY), welches mir von allen NAGLFAR-Artworks nach dem des Debüts Vittra am besten gefällt. Mag sein, dass NAGLFAR für viele nie mehr an die Qualität der Jens Ryden-Ära, speziell natürlich ihres Debütalbums Vittra herankommen. Ganz objektiv betrachtet, ist Teras ein erneut erstklassiges Album, welches sich nicht vor der Bandvergangenheit zu verstecken braucht. Dafür, dass ich NAGLFAR in den letzten Jahren tatsächlich fast ein bißchen vergessen hatte, hat die Band sich mit Teras sofort wieder in mein Herz gespielt. Schön, dass ihr wieder da seid!

Veröffentlichungstermin: 23.03.2012

Spielzeit: 44:35 Min.

Line-Up:
Kristoffer W. Olivius – vocals
Andreas Nilsson – guitar
Marcus E. Norman – guitar, bass, keys

Session Musiker:
Dirk Verbeuren – drums

Label: Century Media
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/naglfarofficial

Tracklist:
01. Téras
02. Pale Horse
03. III: Death Dimension Phantasma
04. The Monolith
05. An Extension Of His Arm And Will
06. Bring Out Your Dead
07. Come Perdition
08. Invoc(H)ate
09. The Dying Flame Of Existence

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