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NAAM: Naam

Faszinierender Heavy Psychedelic Rock: eine Mischung aus FARFLUNG und UFOMAMMUT mit haufenweise neuen Ideen und interessanten Arrangements.

Ich habe es vor kurzem geschafft, meine Musikbibliothek intensiv zu durchforsten und nach Genres (nur grob, denn Schubladen mag man ja seiner Musik eigentlich nicht antun – mal nebenbei: kann mir jemand einen ernstzunehmenden Unterschied zwischen Stockholm- und Göteborg-Deathmetal nennen?!) zu ordnen, und bei NAAM fand ich die Bezeichnung Heavy Psych.

Ja ich weiß, so heißt eigentlich das 2009er Album von NEBULA, dennoch finde ich diese Genrebezeichnung für NAAM mehr als treffend, schwingen sie doch galant zwischen brockenschwerem Doom bis zu federleichten Melodien hin und her, den Kaliforniern von FARFLUNG nicht unähnlich.
Und so wundert es mich auch kein bisschen, dass beim Opener Kingdom neben leisen Sitarklängen und UFOMAMMUT-ähnlichen Vocals spätere FARFLUNG ihre Spuren hinterlassen haben könnten.
Dennoch sind NAAM keine Abgucker, können mehr als schnöden Space-Stoner-Rock: zum Beispiel urige Trommeln und Schellen auspacken und eine Melodie zurechttrommeln,die vage an Regentanzmelodien aus Urwaldfilmen erinnert (Stone Ton); exotische Melodien hervorzaubern und nebenbei gekonnt doomen (Icy Row) oder dem Hörer eine bluesige Soundwand bauen, die einem den Atem verschlägt (Frosted Tread).
Und, was ich bei einer Stonerrockband niemals erwartet hätte: Doublebass einsetzen. Nämlich beim oberdüsteren Black Ice, es klingt seinem Namen entsprechend frostig und sehr heavy. Trotzdem ist die Grundstimmung des Albums im Groben ziemlich charmant, allerdings mit einer gewissen Portion Fiesheit.
Und diese ist nötig, dass Songs wie mein persönliches Herzstück Fever If Fire entstehen: ein bluesig-düsterer Anfang mit Orgel und allem Pi-Pa-Po, weitaus doomiger als das bisher Gehörte und sparsam eingesetzter Gesang – eigentlich mehr ein Rufen – der für gehörig Gänsehaut sorgt.

Und so bleibt Naam auch nach dem fünften, sechsten Mal Hören geheimnisvoll, ein bisschen gespenstisch und gleichzeitig irre lockend. Von mir jedenfalls gibt es gleich zwei Daumen rauf!

P.S. für Interessierte – Naam bedeutet nicht mehr als Klang oder Wort und kommt aus dem indischen Sprachraum, soweit ich weiß.

Spielzeit: 63:17 Min.

Line-Up:

Ryan Lugas – guitar, organs, synth, vocals
John Bundy – bass, piano, organs, synth, vocals
Eli Pizzuto – percussion, vocals

Gastmusiker:
Evan Sobel – organs, piano, guitar
Matt Robson – sitar
John Weingarten – lapsteel
Rachelle Rahme – vocals

MySpace: http://www.myspace.com/naamdestroysfaces

Tracklist:

1. Kingdom
2. Stone Ton
3. Skyling Slip
4. Fever If Fire
5. Tidal Barrens
6. Icy Row
7. Westered Wash
8. Frosted Tread
9. Windy Gates
10. Black Ice

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