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MUSICA DIABLO: Musica Diablo

Roher und wilder Thrash Metal mit Derrick Green (SEPULTURA) am Gesang.

Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für Derrick Green brechen. Als Ersatz für Max Cavalera bei SEPULTURA von vielen Fans auch nach so vielen Jahren immer noch nicht vollständig akzeptiert, besitzt er doch neben einem imposanten Auftreten genau das, was ein guter Frontmann braucht, nämlich eine markante Stimme mit Wiedererkennungswert. Und die ist es auch, die das selbstbetitelte Debütalbum von MUSICA DIABLO über weite Strecken entscheidend prägt und so über den Durchschnitt hebt. Denn, so viel sei vorab verraten, den heiligen Gral des Thrash Metal haben die Brasilianer nicht gefunden.

Dafür aber das richtige Rezept, wie man in möglichst kurze Songs das Maximum an Vollgas und Aggression hineinpackt. Im Prinzip gibt es von der ersten Sekunde an nur eine Geschwindigkeit – die Höchste. Da kann man fast froh sein, dass “Musica Diablo” nach gerade mal 33 Minuten wieder vorbei ist. Alles andere wäre auch tödlich für die kompakten wie simplen Songs gewesen. Zu den technisch Anspruchsvollsten gehören MUSICA DIABLO bestimmt nicht, verstehen es dafür ganz gut, mit rohen, wilden und doch nachvollziehbaren Riffs die erwünschte Aufmerksamkeit zu erlangen, woraufhin Derrick Green seine akzentuierten, teils in zungenbrechendem Tempo vorgetragenen Vocals darüberfeuert.

Insgesamt ist “Musica Diablo” zu gleichförmig

So weit, so spaßig. Doch haben MUSICA DIABLO darüber hinaus leider nicht viel, das auf der Haben-Seite verrechnet werden kann. Sicherlich können einzelne Titel wie “Sweet Revenge”, “Live To Buy”, “Underlord”, “Sacrifice” oder “The Flame Of Anger” überzeugen. Im Albumkontext versinken sie aber schnell, der kurzen Gesamtspielzeit zum Trotz, in der Gleichförmigkeit. Hier müssen die Jungs in Zukunft noch nachbessern, wenn sie ernsthaft etwas bewirken wollen.

Die zahlreichen kurzen Soli wie in “Twisted Hate” sind schon ein Anfang und trotzdem zu wenig. Mehr Akzente, mehr Mut und mehr Dynamik im Songaufbau sind unabdinglich, um dem aktuellen Außenseiterstatus zu entwachsen. Klar, die stets präsente Rohheit, die trockene Produktion und die routinierte Umsetzung kompensieren dies etwas, vollständig überdeckt werden die genannten Schwächen derweil nicht. Und diese kann nicht mal ein sympathischer und fähiger Sänger wie Derrick Green allein aufwiegen.

Veröffentlichungstermin: 28.05.2010

Spielzeit: 33:21 Min.

Line-Up:

Derrick Green – Vocals
André NM – Guitar
André Curci – Guitar
Ricardo Brigas – Bass
Edu Nicollini – Drums

Produziert von Rafael Ramos
Label: SAOL / H´Art

Homepage: http://musicadiablo.com

MUSICA DIABLO “Musica Diablo” Tracklist

01. Sweet Revenge
02. Sacrifice
03. Live To Buy
04. Underlord
05. Workout
06. Lifeless
07. In The Name Of Greed
08. Betrayed
09. The Flame Of Anger
10. Twisted Hate
11. The Rack

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