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MUMAKIL: Flies Will Starve

Starke dritte Scheibe von den Schweizer Kriegselefanten.

Vier Jahre nach ihrem Relapse-Debüt ziehen die Schweizer Kriegselefanten MUMAKIL in ihre nächste Schlacht. Anno 2013 müssen sich die Jungs nicht nur der transatlantischen Konkurrenz stellen, sondern sich auch gegen ihre mächtigen Labelkollegen aus BLOCKHEADS behaupten, die mit This World Is Dead die Messlatte verdammt hoch gesetzt haben.
Im Prinzip hat sich auch vier Jahre nach Behold The Failure bis auf den krankheitsbedingten Schlagzeugerwechsel praktisch nichts geändert. Es wird auch auf dem neuen Album brutaler und technisch versierter Grindcore mit einem starken Death-Metal-Einschlag dargeboten, der in der Lage ist, im Umkreis von 100 Kilometern alles platt zu machen, was sich nicht schnell genug verstecken kann. Allerdings fällt bereits beim zweiten Song auf, dass MUMAKIL ihre technische Finesse noch weiter ausgebaut haben, was nicht zuletzt ein Verdienst des prominenten Neuzugangs hinter dem Drumkit in Person von Kevin Foley (BENIGHTED, DISAVOWED) ist, der jede Menge Kabinettstückchen im Petto hat. Auch die Saitenfraktion macht hier einen verdammt guten Job und wartet mit komplexen Riffs auf, ohne sich allerdings zu verzetteln und die Songs ihrer letzten Eingängigkeit zu berauben. So setzt der Gitarrist und der Hauptsongwriter Jerome Pellegrini hier und da eine für Grindcore-Verhältnisse melodische Hookline ein, wodurch die einzelnen Tracks im Gedächtnis der Zuhörer nicht untergehen (Shit Reminders, Fresh Meat To The Grinder).
Trotz einer durchgehend starken Leistung im technischen Bereich sowie im Bereich des Songwritings müssen die vier Genfer dort, wo es um den Sound geht, ihren französischen Kumpels leider den Vortritt lassen. Durch eine meiner Meinung nach viel zu cleane Produktion verliert das Album etwa ab der Mitte an seiner Durchschlagskraft, was allerdings nicht  heißt, das die Songqualität nachlässt, sondern, dass sie Tracks praktisch „harmloser“ klingen. Ich weiß ehrlich gesagt, nicht, woran es liegt, dass ein Produzent, der sonst einen Superjob für andere Bands macht, seiner eigenen Band soundtechnisch nicht helfen kann. Jerome Pelegrini, der nebenbei auch die famose BLOCKHEADS-Platte aufnahm, steht nun in dieser Hinsicht in einer Reihe mit solchen Meistern wie Erik Rutan (HATE ETERNAL), was ich persönlich auch sehr schade finde.
 
Abschließend kann ich nur sagen, dass auch wenn BLOCKHEADS dieses Jahr den Hauptpreis gewonnen haben (an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch!), liefern ihre Schweizer Kollegen MUMAKIL insgesamt eine starke Platte ab, die zwar nicht sofort zündet und deswegen ein wenig Anlaufzeit braucht, jedoch jedem Grind-Freak wärmstens ans Herz gelegt sei.

Veröffentlichungstermin: 25.06.2013

Spielzeit: 35:48 Min.

 

Line-Up:
Jéjé  – Guitars
Thomas – Vocals
Benjamin Droz – Bass
Kevin Foley – Drums

Produziert von Jerome Pellegrini
Label: Relapse Records

Homepage: https://www.facebook.com/Mumakil

Tracklist:
1. Death From Below
2. Dawn Of Slugs
3. War Therapist
4. Fucktards Parade
5. Built Of Lies
6. Shit Reminders
7. Designed To Fail
8. Get Exorcised
9. Fresh Meat For The Grinder
10. Repudiate
11. Army Of Freaks
12. Hailing Regression
13. Cockroaches
14. Wrong Turn
15. Let The World Burn
16. Piss Off (Part 2)
17. Waste By Definition
18. Unfair For Whom?
19. Bring Them To Ruin
20. Begging For The Obvious
21. Redline
22. Blind Disciples
23. Betrayer
24. Behind The Mask

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