MSG: Arachnophobiac

„Arachnophobiac“ ist ein gute, grundsolide und relativ abwechslungsreiche MSG-Scheibe geworden. Nicht mehr, nicht weniger – aber genau das, was die immer noch zahlreichen Fans des exzentrischen, misstrauischen und scheuen ehemaligen SCORPIONS-Gitarristen hören wollen.

Nach Veröffentlichungen mit UFO, THE ODD TRIO und seinen Soloalben, sah Michael Schenker die Zeit offensichtlich reif für ein weiteres Studio-Album seiner MICHAEL SCHENKER GROUP (die bereits 1980 ihr Debüt veröffentlichte). Müsste – wenn ich richtig gerechnet habe – Nummer Elf sein. Eingespielt wurde „Arachnophobiac“ (11 Songs, 52:24 Min.) mit Sänger Chris Logan (Ex-PHOENIX RISING, Ex-OUTLAW CIRCUS), der auch schon auf dem Vorgänger „Be Aware of Scorpions“ zu hören und wie auch auf dort für die gesamten Texte verantwortlich war und den beiden Neu-und-fragt-sich-nur-wie-lange-Zugängen“ Bassist Stu Hamm (u.a. STEVE VAI, JOE SATRIANI, RICHIE KOTZEN) und Trommler Jeremy Colson (u.a. JAMES MURPHY, MARTY FRIEDMAN). Des Weiteren steuerte mit Jeff Watson (Ex-NIGHTRANGER) noch ein weiterer handwerklicher Hochkaräter einige Töne als „Special Guest“ bei. Dass es bei solchen Könnern an der handwerklichen Umsetzung der Songs nichts auszusetzen gibt, dürfte klar sein. Soundtechnisch ließ Herr Schenker (der das Album zusammen mit Mike Varney und Steve Fontano produzierte) nichts anbrennen und auch musikalisch gibt es nicht viel zu kritisieren, obwohl man mit Superlativen wie „Weltklasse“ oder „Innovativ“ hier eher geizen sollte. „Arachnophobiac“ ist ein gute, grundsolide und relativ abwechslungsreiche MSG-Scheibe geworden. Nicht mehr, nicht weniger – aber genau das, was die immer noch zahlreichen Fans des exzentrischen, misstrauischen und scheuen ehemaligen SCORPIONS-Gitarristen hören wollen. Egal, ob man den bluesigen Midtempo-Hardrocker „Evermore“, das etwas flottere „Illusion“ (lasst auch bitte nicht von dem sehr gefühlvollen Solo zu Beginn des Songs in die Irre führen) oder das balladeske „Over Now“ als Beispiel nennt – kein Song ist überragend, aber jeder ist gut. Auch „Weathervane“ und „One World“ sind rauhe, blueslastige, aber immer riffbetonte Hardrock-Stücke, die genauso zu gefallen wissen wie „Rock & Roll Believer“ (hätte stilistisch auch auf einer der BADLANDS-Scheiben zu hören sein können), „Alive“ (das wohl aggressivste und schnellste Stücke der Scheibe) oder „Break the Cycle“ (auch hier treten die Beteiligten das Gaspedal wieder etwa mehr in Richtung Bodenblech durch). Echte Höhepunkte fehlen wie gesagt, dafür bewegt sich das gesamte Songmaterial auf einem recht hohen Qualitätslevel, ist von recht straighter Natur und auch Herr Schenker stellt sich und sein Gitarrenspiel völlig in den Dienst der Mannschaft bzw. des Songs – beweist aber mit jeder einzelnen Note seine Ausnahmestellung unter den Klampfern dieser Welt. Doch, eine wirklich gute Scheibe…

Spielzeit: 52:24 Min.

Line-Up:
Michael Schenker (Gitarre)

Chris Logan (Gesang)

Stu Hamm (Bass)

Jeremy Colson (Drums)

Produziert von Mike Varney, Michael Schenker und Steve Fontano
Label: Mascot / Zomba

Tracklist:
01. Evermore

02. Illusion

03. Arachnophobiac

04. Rock And Roll Believer

05. Into The Sands Of Time

06. Weathervane

07. Over Now

08. One World

09. Break The Cycle

10. Alive

11. Fatal Strike

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