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MOTHER MISERY: For The Crows [Eigenproduktion]

Wo KYUSS und MASTERS OF REALITY klingen, wie die drogengeschwängerte Nacht in irgendeinem schmutzigen Motel, da klingen MOTHER MISERY eher, wie der Morgen danach. Der Schmerz im Kopf, aber voller Hoffnung und Energie, mit einem klapprigen Jeep, der Sonne entgegen.

MOTHER MISERY kommen aus Schweden, klingen aber nicht unbedingt so. Nun gut, jedenfalls nicht auf die typische Art und Weise. Beim Hören der EP For The Crows fühlt man sich eher auf schmutzige Highways versetzt, als an einsame Seen. Das hat auch seinen Grund, denn MOTHER MISERY machen straighten Rock voller Melodien, der aber auch gefühlvoll und sogar etwas verträumt klingt. Die Bandbreite reicht hier von Einflüssen von MONSTER MAGNET bis hin zum staubigen Charme des frühen Stoner Rock. Dabei gehen MOTHER MISERY aber weniger bluesig zu Werke, sondern rocken sich lieber geradewegs durch die Prärie. Wo KYUSS und MASTERS OF REALITY klingen, wie die drogengeschwängerte Nacht in irgendeinem schmutzigen Motel, da klingen MOTHER MISERY eher, wie der Morgen danach. Der Schmerz im Kopf, aber voller Hoffnung und Energie, mit einem klapprigen Jeep, der Sonne entgegen. Weniger bekifft und einen Zacken energischer, mehr zielgerichtet, als zerstreut.

Mit My Soul beginnt die EP auch sehr energisch, bereits hier machen die Schweden eindrucksvoll klar, dass sie die Melodien nicht geschrieben haben, damit der Hörer sie vergisst. Die intensive Stimme von Sänger und Gitarrist John Hermansen ist klar und verständlich, aber nicht zu glatt. Der Rest der Scheibe macht eigentlich nichts anders. Take A Goof Look wartet auch mit ungeheurer Eingängigkeit auf und I Will Never Learn ist schlechthin der Hit der Platte, vollgepackt mit Pathos, dem simplen, aber äußerst effektiven Riffing und den entrückenden, aber bissigen Vocals. Wie das sonst zum Beispiel auch THE BONES hinbekommen, ist dies der perfekte Soundtrack zu dem Gefühl, das sich am besten als Scheiß auf die Welt ausdrücken ließe. For The Crows kommt da den eben genannten Landsmännern sogar recht nah und dem Ideal eines straighten Rocksongs – auf musikalischer und lyrischer Ebene – ebenso. Das abschließende Pray For Them Pigs klingt noch einmal mutiger und moderner und nicht zuletzt diese Mischung ist es, die die EP letztendlich ausmacht. Nicht nur Fans des Genres könnten hier eine nette Kleinigkeit gefunden haben, For The Crows eignet sich sowohl für Zwischendurch, als auch für tiefer schürfende Sessions. Selten war Musik mit Tiefe so eingängig. Freunde von rotzigem, dem Stoner nicht abgeneigten Rock der Marke THE AWESOME MACHINE mit der Eingängigkeit von THE BONES sollten hier zugreifen, aber auch Fans von AUDIOSLAVE sollten dem Quartett vielleicht mal eine Chance geben.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 18:06 Min.

Line-Up:
John Hermansen – Vocals and Guitars

Thomas Piehl – Guitars

Marcus Jäderholm – Bass

Jimmy Lindbergh – Drums

Produziert von MOTHER MISERY
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.mothermisery.com

Email: info@mothermisery.com

Tracklist:
01. My Soul

02. Take A Good Look

03. I Will Never Learn

04. For The Crows

05. Pray For Them Pigs

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