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MORTAL ILLUSION: Voices (Eigenproduktion)

Die überaus jungen MORTAL ILLUSION spielen traditionellen Heavy Metal und liefern auf ihrem Zweitwerk "Voices" großartige Kompositionen, denen etwas mehr allgemeines Interesse gut tun würde.

Interessant, was die Jungs von MORTAL ILLUSION auf ihrem zweiten Werk Voices so alles zu bieten haben. Nachdem der Vorgänger Mind Controlled vor allem produktionstechnisch noch sehr wackelig war und sich zwei Änderungen im Line-Up ergaben, scheinen es die Marburger mit ihrem ersten Full Length-Album jetzt richtig ernst zu meinen. Zwar ist der Sound immer noch Lichtjahre von Finnvox- oder Stage One-Niveau entfernt, ist aber für eine Eigenproduktion diesen Kalibers völlig ausreichend und kann die neun lupenreinen Heavy Metal-Gassenhauer gebührend in Szene setzen. Und diese Songs haben es in sich, zumindest der größte Teil der neuen Kompositionen überzeugt nämlich durch eingängige Hooklines und intelligente Spannungsbögen, welche die hymnischen Between Fire and Ice und Winter of Silence zu vielversprechenden Hits werden lassen. Absolutes Highlight des mit einer satten Spieldauer von 45 Minuten auflaufenden Longplayers ist das monumentale Torn Forever – eine Trilogie, vereint in einem einzigen Track, für welche die überaus junge Band mit Grunzer Sascha Kaiser (CORPORIS) und der kristallklar trällernden Sängerin Tabea Meister sogar extra zwei Gastvokalisten angeheuert hat Ein todtrauriges Piano-Intro leitet das Geschehen ein und in den folgenden acht Minuten geben die Musiker scheinbar ihre gesamte musikalische Bandbreite zum besten, ohne den Song jedoch zu überladen und das nötige Maß an Nachvollziehbarkeit vermissen zu lassen. Doch wo Licht ist, findet man häufig auch ein schattiges Plätzchen, auf Voices in Form vom rockigen The Labyrinth of Thoughts, das mir leider etwas zu belanglos herüberkommt, als hätte es sich in seinen musikalischen Irrwegen selbst verlaufen. Auch der Titeltrack ist zwar rein kompositorisch ziemlich aufwändig und kann an und für sich auch überzeugen, aber mich stören einfach die Parallelen zu John Schaffer und Co. – dieser Song ist jedenfalls ICED EARTH pur, während die anderen, weniger galoppierenden Stücke nicht zuletzt aufgrund des charakteristischen Gesangs von Erdmann Gorg weitaus eingänger daher kommen.

Trotz allem ist Voices eine vielversprechende Eigenproduktion und man kann sich eigentlich nur wünschen, dass die Musiker auf absehbare Zeit professionelle Unterstützung in Form eines Plattenvertrags und vor allem eines Produzenten erhalten – ich würde mich jedenfalls tierisch darüber freuen, Stücke wie das erwähnte Torn Forever einmal im High End-Mix genießen zu dürfen!

Veröffentlichungstermin: Oktober 2004

Spielzeit: 48:03 Min.

Line-Up:
Erdmann Görg – vocals, keyboards

Stefan Radl – guitars

Dennis Spies – guitars

Jan Herzmann – bass

Manuel Herwig – drums
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.mortal-illusion.de

Email: mortalstefan@aol.com

Tracklist:
01. Years of Mortality

02. Between Fire and Ice

03. Voices

04. January, 23rd (About My Inner Suffering)

05. Winter of Silence

06. Torn Forever

– Days at the Sun

– Into Deepest Hades

– The Second Death

07. The Labyrinth of Thoughts

08. The Stranger

09. Lost / Found

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